Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1909

Und Käthe band sich eine Serviette vor die Augen und griff und griff und griff lange ins Leere, bis sie endlich einen ganz energisch beim Wickel ergriff. „Himmel ... Dirn', lbist denn ganz verrückt geworden!“ schrie das verblüffte Lämmchen, das vergeblich die nicht sehr zarten Fäuste seiner Tochter von seinem Rockkragen abzuschütteln versuchte. Der blinden Kuh gingen gleich darau die Augen in doppelter Beziehung auf. ∆ ML G — — 4 W7 s I E 7. □7 2 — — 2—1 1 — S 1 1 G.1 Die zahlungswütigen Gäste waren ver¬ schwunden. Ehe Käthe überhaupt im¬ stande war, dieses rätselhafte Ver¬ schwinden mit der heftig umstrittenen Zeche in einen klaren Zusammenhang zu bringen, vergingen einige Minuten. Und Lämmchen das immer noch etwas unter des Vormittags Last und Schwips litt, brachte es überhaupt zu keinem an¬ nehmbaren Gedanken, bis endlich Käthe begriff, daß sie zwei abgefeimten Zech¬ prellern in die Hände gefallen war. 31 Jetzt erst kam Leben in den Lamm¬ wirt. Mit einem kühnen Satze war er hinter dem Büfett, wo er seine wohlge¬ O füllte Geldkassette aufbewahrte Schreck . .. doch nein, da stand sie, aller¬ dings nicht mehr auf demselben Platze Die Gauner hatten es zweifellos in erster Linie auf die Kassette abgesehen gehabt, die jedenfalls auch mit ihnen verschwun¬ den gewesen wäre, wenn die Spitzbuben nicht die Schritte des aus dem Neben¬ W — Sh S 4 2 E 4 05 4252 Se 80 A S * Sen Ser 5 zimmer kommenden Lammwirtes gehört hätten. Nachdem Lämmchen die Kassette der besonderen Hut Käthes anvertraut hatte, ging er zum Amtsgericht, um Anzeige zu erstatten. Draußen traf er, wie Käthe durch das Fenster sehen konnte, mit dem zukünftigen Weinhausener Rechtsanwalt zusammen, der sich ihm sofort anschloß und ihn mit sämtlichen auf den inter¬ essanten Fall passenden Paragraphen des Reichsstrafgesetzbuches bekannt machte.

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