Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1909

kommt“, entgegnete Mr. Rolms mit überlegenem Lächeln. Die Augen des jungen Kapitäns blitzten seine schlanke und dennoch kräftige Gestalt richtete sich in die Höhe: „Ah, und ich verspreche nicht bloß, glück¬ lich wiederzukommen, sondern auch Allambra mitzubringen.“ „Und ich wette, daß dies nicht ge¬ schieht“ sagte Mr. Rolms kühl, ohne seine vornehm=nachlässige Haltung auf¬ zugeben. 2 2 5 G.— mentertershener „Ich nehme die Wette an“, rief der alte Rintel „Setze zehntausend Dollars, wenn der Kapitän den Allambra lebendig nach Tunis bringt", und um die Lippen Rolms spielte jetzt ein schlaues Lächeln. Der alte Kaufherr wurde nun doch stutzig: „Von lebendig einfangen war nicht die Rede“, erwiderte er verdrie߬ lich, weil er sah, daß er doch überlistet worden. Einen Augenblick zögerte der alte Kauf¬ 21 herr; aber war es die ungeheure Sicher¬ heit des jungen Kapitäns, oder wurde er nur von der Lust am Wetten verlockt? Er rief nach kurzem Bedenken: „Nehmen Sie an, Mr. Rintel!“ ries Blendheim keck. „Ich will den Allambra chon fangen und lebendig nach Tunis bringen, wie es der Herr wünscht.“ „Mr. Rolms, zehntausend Dollars!“ und er reichte dem eleganten jungen Herrn seine derbe Hand hin. „Abgemacht also!“ sagte Rolms- und legte seine zierliche, feine Rechte in die Hand des andern. Mit großer Aufmerksamkeit war von den Umstehenden das lebhafte Gespräch vernommen worden. Die Aufregung stieg rapid und man beeilte sich, von allen Seiten die passende Gelegenheit zu be¬ nutzen, um Wetten abzuschließen, und bald stand eine Prämie von hundert¬ tausend Dollars auf dem Spiel. Als die Wette geschlossen, suchten sich die Parteien mit dem Kapitän in Ver¬

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