Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1908

150 wenka für ihre 25jährige Mitgliedschaft die üblichen Ehrendiplome sowie dem Korps¬ musiker Alois Bubla, welcher bereits seit 40 Jahren der Kapelle angehört, eine Ehren¬ gabe überreicht. Dem Hauptmann der 1. Kom¬ pagnie Franz Heiler, welcher in hoch¬ herziger Weise 2000 K zu dem pietätvollen Zwecke gestiftet hatte, daß die Bürgerkorps¬ musikkapelle am Allerheiligenfeste am Fried¬ hofe zum Gedenken an die verstorbenen Mit¬ glieder eine Trauermusik besorgt und für dieselben ein Trauergottesdienst abgehalten wird, wurde der beste Dank ausgesprochen Franz Heiler, dessen Bildnis wir nebenan bringen, war gerade vor 20 Jahren zum Kommandanten und Hauptmann der 1. Kom¬ pagnie gewählt worden. Der Kneippverein in Steyr wählte in seiner Generalversammlung, nachdem dessen verdienstvoller Obmann und Gründer Karl Panisch eine Wiederwahl ablehnte, den Kaufmann und Gemeinderat Franz Nothhaft zum Obmann In Steyr verschied der verehelichte pensionierte Partieführer der Oesterr. Waffen¬ fabrik und Hausbesitzer Heinrich August — Ferners Zschaler im 60. Lebensjahre. tarb daselbst der 22jährige Waffenfabriks¬ schlosser Hermann Fuchs, Mitglied des Arbeiter=Sängerbundes „Stahlklang“ Der verwitwete Gemeindesekretär Alois Herbricht von Sierning starb in Mond¬ ee im 71. Lebensjahre. Derselbe wirkte durch 16 Jahre auf seinem Posten in Sierning in mustergültiger Weise. Mehrere Wochen vor seinem Ableben war er von einem Schlag¬ anfall betroffen worden und zu seiner Er¬ holung verbrachte er einen Urlaub bei seiner Tochter in Mondsee, wo ihn der Tod ereilte. Er war allgemein beliebt und hochgeschätzt. Herbricht diente seinerzeit bei der Pionier¬ truppe und brachte es bis zum Leutnant. Dann wurde er Notariats= und Advokaturs¬ beamter in Wels, Grünburg und anderen Orten. Seit 1891 war er Gemeindesekretär in Sierning. Seine Gattin war 12 Jahre vor ihm gestorben. Er war ein großer Musik¬ freund und hat selbst mehrere Instrumental= Kompositionen gemacht Der Musikverein von Grünburg hielt unter seinem Vorstande Josef Klaus¬ riegler die 10. Jahres=Generalversamm¬ lung ab. 26. Der verehelichte Restaurations¬ pächter „Zum goldenen Pflug“ in Steyr, Johann Cermak, starb im Alter von 48 Jahren. Ueber das Vermögen des Schlosser¬ meisters Franz Gruber in Weyer wurde Konkurs eröffnet der Der verehelichte Gemeinde= und Bahn¬ arzt Dr. Hermann Knieling von Schlier¬ bach starb infolge einer Blutvergiftung, die er sich in Ausübung seines Berufes zu¬ März. gezogen hatte, im allgemeinen Kranken¬ hause in Linz. Derselbe war Ehrenbürger von Oberschlierbach und Ehrenmitglied mehrerer Vereine, in weiten Kreisen beliebt und hochgeschätzt und stand erst im 45. Le¬ bensjahre. Seine Leiche wurde nach Traun¬ kirchen überführt. 27. In Steyr verschied der geachtete verwitwete Bürger und gewesene Schneider¬ meister Ferdinand Otto im Alter von Im seltenen Alter von 67 Jahren — 91 Jahren starb im städtischen Krankenhause die Armenpfründnerin Josefa Wiesinger. 29. In Steyr starb die Goldarbeiters¬ und Hausbesitzersgattin Anna Gemböck, geb. Weinmeister, im 54. Lebensjahre. Ferners starb daselbst der verwitwete pen¬ sionierte Amtsdiener Leopold Fürst im Alter von 81 Jahren. 30. Transferiert wurden Oberleut¬ nant Felix Luksch vom 12. zum 14. Korps¬ artillerie=Regiment nach Steyr und Ober¬ leutnant Julius Christianovic vom — letzteren Regimente zum 6. Divisionsartillerie¬ Regiment; ferner als Lehreraspirant zur Infanterie=Kadettenschule in Wien Ober¬ Kosak vom 10. Feld¬ leutnant Friedrich jägerbataillon Anton Watko in Der Hausbesitzer sich in einem Anfalle Bad Hall erhängte von Geistesgestörtheit am Heuboden seines Hauses. Derselbe war verheiratet, 39 Jahre alt und befand sich in sehr gut situierten Verhältnissen. Als braver Gatte und —7 Familienvater genoß er allgemeine Achtung Zum Lehrer 1. Kl. in Garsten wurde der Lehrer 2. Kl. Anton Klemm, dortselbst, zur Lehrerin 2. Kl. in Sierninghofen die provisorische Lehrerin Stephanie Pölz¬ gutter, dortselbst, und zur Handarbeits¬ lehrerin in Reichraming Marie Marx¬ Der Lehrer rieser, daselbst, ernannt. Anton Holl in Reichraming wurde nach 11jähriger Dienstzeit in den zeitlichen Ruhe¬ stand versetzt. 31. Mit den Österfeiertagen brach sich endlich das langersehnte sonnige Frühlings¬ wetter Bahn, welches nach den anhaltenden Winterstürmen wohltuend auf die ganze Natur wirkte. Am Ostersonntag nachmittags kam im Markte Weyer in dem an dem sogenannten Fischerhäusel angebauten Stadel ein Schaden¬ feuer zum Ausbruche, welchem derselbe sowie eine daneben befindliche Hütte zum Opfer fielen. Das Häusel begann mehrmals zu brennen, konnte aber durch die energische Arbeit der Marktfeuerwehr gerettet werden.7 Das Fischerhäusel ist das älteste Haus in Weyer und soll der Sage nach schon zu der Zeit bestanden haben, als Weyer noch See¬ boden war. Der Besitzer J. Baumann erlitt einen Schaden von einigen Tausend Kronen.

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