Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1908

102 und scharf musterte und dabei bemerkte, daß der Gast —einen Gemsfuß habe. „Aha“, dachte der in diesen Dingen erfahrene Schmied, „bläst daher der Wind Na, diesmal will ich dir schon noch ent¬ wischen. Aber nur gleich, wie?“ So überlegte er rasch und weil der Teufel gar so nahe bei ihm war, verlegte sich der Schmied aufs Bitten und das konnte er schon, wenn er wollte. Der Jäger schien es auch mit dem Einholen von des Schmiedes „armen Seele“ nicht 12 2 2 S S e 2 *5 * S A e 20 SS . T 4 112 +2 * 4 8 220 S P 1 □ 30 1 2 55 8 — 225255 8 Se A 1 Ge ee ud S 2 K 1 Walz, * S MALUN * 8 35 241 M W 1800 eee i □ d Mi N 207 220 N 2 76 1 D s Mee sehr eilig zu haben, denn er ließ sich er¬ weichen und sagte endlich! „Gut, ein Jahr sollst du noch haben, aber nicht eine Minute länger. Sprach's und war verschwunden. Der Schmied lachte und blieb der, der er war. Er besserte sich nicht nur nicht, sondern trieb es ärger und toller als zuvor und brummte oft vor sich hin: „Justament tu ich, was mir beliebt das geht keinen Teufel was an!“ Als eben das Jahr um war, stand der Jäger wieder vor ihm und sagte: „So, Freund, dein Jahr ist um komm mit!“ lachte der findige Schmied, 7 „H ifel wohl zu behandeln wußte, der die einem vor einem Jahr so was „hab 1“ versprochen, der war der dergleid Teufel du siehst mir aber nicht so — ich kenne dich ja gar nicht! aus „Ich bin der Teufel“ meinte der Jäger nun. „Schön, sagte der Schmied ruhig, — „das mußt du mir aber erst beweisen verwandle dich einmal in ein Tier! Kaum hatte der Schmied diese Worte gesprochen, so war der Jäger weg und ein großer Hund war da und funkelte ihn mit glühenden Augen an. „Na, ja“, brummte der Schmied „das bringen andere auch zusammen, sich als Masse nach der Umwandlung gleich groß zu bleiben!“ Da war der Hund auch schon weg und eine Katze miaute fürchterlich in der Schmiede. meinte der „Alles recht schön“ Schmied, der nicht aus der Fassung zu bringen war, „aber in diesen kleinen Lederbeutel hinein kannst du doch nicht! und er zeigte der Katze seinen Geldbeutel. Den Teufel machte der Zweifel an seiner Echtheit und seinem Können gewaltig ärgern. „O, ja“, sagte er, verwandelte sich in ein Käferchen und hüpfte in den Geld¬ beutel hinein. „Aha — hab ich dich“ frohlockte der Schmied, zog den Geldbeutel fest zu, rief seinen Buben herein und beide hämmerten lustig auf den armen Teufel drauf los. Der aber schrie und bat, aber der Schmied ließ ihn nicht eher frei, bis ihn der Teufel vollständig losgegeben hatte. Der Schmied war voller Jubel über die ihm gelungene List, der betrogene Teufel aber kehrte ver¬ drießlich zur Hölle zurück. 2. Der Schmied lebte nicht anders wie früher weiter, den Teufel hatte er ja nimmer zu fürchten. Aber auch seine Tage waren gezählt, seine Seele entfloh dem Leibe, schwebte aufwärts und klopfte um Einlaß an das Himmelstor. Als

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2