78 seines heutigen Inhabers, des Erzherzogs Eugen, umschließt, angebracht. Den „Opfermut“ verkörpert der Grenadier von Landshut, der, um den Rückzug der Kameraden zu decken, sich selbst mit einer Pulvertruhe in die Luft sprengte, die „Kamerad¬ schaft“ ein Deutschmeister, der seinen verwun¬ deten Kommandanten aus der Kampflinie ge¬ tragen hat. Um den architektonischen Teil des Denkmals hat sich Architekt Anton Weber verdient gemacht. — Am 8. September wurde im neuen Versorgungsheim der Gemeinde Wien zu Lainz=Wien ein Denkmal des Bürgermeisters Dr. Karl Lueger enthüllt. Inmitten einer geschmackvoll ausgestatteten Gartenanlage erhebt sich ein mehr als 3 Meter hoher Felsblock, aus welchem das Kapitäl einer jonischen Säule aus rotem Marmor hervorleuchtet. Dieses Kapitäl dient als Sockel für die Porträtbüste des Bürger¬ meisters aus Laaser Marmor. Das Denkmal ist ein Werk des Bildhauers Theodor Khuen. Am 8. Oktober wurde im Währinger Cottage¬ Viertel ein Denkmal für weiland Erzherzog Karl Ludwig, ein Werk des Bildhauers Hofmann v. Aspernburg, enthüllt. Dasselbe ist mit einem Monumentalbrunnen verbunden. In der Mitte des Oktogons in der Hasenauerstraße umkränzt eine Gartenanlage von Blumen und Sträuchern ein um drei Stufen erhöhtes Plateau und eine steinerne Umrahmung, deren Kugelvasen mit Pinienzapfen, Muscheln Fischen, Voluten und Fischköpfen architektonisch zwischen dem Garten und dem prächtigen Brunnenbau vermitteln, in dessen Mitte das eigentliche Denkmal sich erhebt. Auf einem Block von Konopischter Granit steht ein schlanker Obe¬ lisk, von einem sich emporschwingenden Adler bekrönt. Am Mittelaufbau befinden sich Platt¬ formen, rechts und links Wasserbassins, durch Bronzegitter voneinander getrennt. Auf den vier Eckpfeilern sieht man die Wappen der Habsburg=Lothringer. Am Obelisk in der Höhe von 3 Metern sind vorne zwei allegorische Frauengestalten, die huldigend zu dem Medaillon¬ bildnis des Erzherzogs über ihnen die Blicke erheben. Die „Wissenschaft“ eine stehende Figur, zeigt mit der Linken auf das Porträt und hält mit der Rechten ein Lorbeerreis empor. Die „Kunst“ erhebt sich aus kniender Stellung, im rechten Arm ein Blumenfeston haltend, mit der Linken das Gewand raffend. Das Bronzerelief des Erzherzogs hängt an Lorbeer= und Blumen festons. Auf der Rückseite des Obelisken befindet sich die Schrifttafel mit der Inschrift: „Dem edlen Menschenfreunde, dem erlauchten Förderer von Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe, in Dankbarkeit gewidmet 1906.“ Unterhalb der Tafel lehnt sich eine Jünglingsgestalt mit Oel¬ zweigen an den Obelisken, links von ihm windet eine Kindergruppe Stäbe. Die Gruppe personi¬ fiziert den Frieden und die friedlichen Vereine, deren Protektor der Erzherzog war. Am 10. Oktober wurde der von Angehörigen der Familie Arthaber zur Erinnerung an den Wiener Schalfabrikanten Rudolf Edlen v. Art¬ haber in der Gartenanlage auf dem Arthaber¬ Platze im X. Bezirk errichtete „Arthaber¬ Brunnen“ der Gemeinde Wien feierlich übergeben. Auf einem Stufenunterbau aus schlesischem Granit erhebt sich aus Kaisersteinein Mittelteil, welcher von mit Bronzeknäufen ge zierten Pylonen flankiert wird und eine Stein¬ pyramide in der Gesamthöhe von 6 Meter trägt, deren Sockel das vom Bildhauer Rudolf Schröer modellierte Reliefbild Arthabers in Bronze aufnimmt. Bekrönt wird sie durch die mit vier Zifferblättern in einem Bronzegehäuse montierte Uhr. — Am 17. Oktober wurde das vom Bildhauer Franz Vogl geschaffene Grab¬ denkmal des Liederkomponisten Anton Rück¬ auf am Wiener Zentralfriedhofe enthüllt. Es zeigt — aus weißem Marmor errichtet in der Höhe das Reliefbild des Verstorbenen. An den Block lehnt sich ein trauernder Genius, zu dessen Füßen eine Leier mit gerissenen Saiter liegt. — Am 30. Oktober wurde in der Schwar¬ zenbergstraße das Denkmal Rafael Donners, ein Werk des Bildhauers Richard Kauffun¬ gen, enthüllt. Inmitten eines Haines von Föhren, Buchs= und Taxussträuchern erhebt sich auf einem mächtigen Sockel aus rotem Granit die Gestalt des Bildhauers. Rafael Donner ist über¬ lebensgroß im Arbeitskittel dargestellt; er lehnt mit seinem rechten Arme auf einer Drehscheibe, auf der das Modell der Mittelfigur des Wiener Donnerbrunnens steht. In der rechten Hand hält er einen Meißel, der rechte Fuß stützt sich auf eine Leiste der Drehscheibe. Der Granitsockel zeigt die Inschrift: „Rafael Donner. 1692— 1741.“ — Am 2. Dezember wurde am Maria¬ hilfergürtel, dort, wo er sich mit der Maria¬ hilferstraße kreuzt, der zur Erinnerung an die Vollendung der Gürtelanlagen errichtete
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