gut ließen sie sich's schmecken! — lief sie aus der Küche, um bald darauf mit einem alten Frack ihres seligen Vaters zu erscheinen, den sie schüchtern neben Zillich auf den Stuhl legte. „Ich denke, er wird Ihnen passen, so sagte sie; „ziehen Sie ihn an, denn können Sie sich vor niemand sehen lassen.“ Wer war glücklicher als Zillich; hatten doch die impertinenten Frackschöße mehr an ihm genagt, als der quälendste Hunger. eilfihr Writ 1 S. — Gr. Wirur an 25 2 S Die beiden schickten sich zum Weggehen an. Den erfahrenen Augen der Gräfin war das feine Benehmen und die ele¬ gante Tournüre der Musikanten trotz ihres wilden Aussehens und ihrer abge¬ schabten Kleidung nicht entgangen, und als sie sich jetzt mit tadelloser Verbeu¬ gung und ritterlichem Handkuß von den Damen verabschiedet, sagte die Gräfin zu ihrer Tochter, indem sie Marr und Zillich, die mit elastischen, militärischen Schritten vorwärts eilten, nachblickte: „Wilhelmje, das waren keine gewöhn¬ lichen Musikanten.“ 63 Am Morgen erspielten sie sich ihr Frühstück und das Nachtlager, und nach¬ dem sich Zillich genau nach dem Namen des Schlosses und der gräflichen Herr¬ schaften erkundigt, suchten die Freunde nun so schnell wie möglich das hollän¬ dische Grenzstädtchen zu erreichen, wo sie ihre Handkoffer gelassen, um anderen Tages die Rückfahrt nach Deutschland anzutreten. Sie Sie nahmen Abschied vom Wirt. hatten sich wieder in die eleganten Offi¬ 455 100 SR 120 825 T2 S Srereren 1 1 S ziere verwandelt, gekämmt, rasiert, mit einer, reiner Wäsche und modernen Röcken, gesund aussehend und verbrannt von der Sonne, sah ihnen niemand die Strapazen der letzten Tage an. Der Wirt sah ihnen schmunzelnd nach und wieder murmelte er wie damals: „Jo, de Jugend, de Jugend!“ „Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt alles an die Sonnen!“ Das sollten auch unsere Helden erfahren. Wodurch der Kommandant Lunte erhal¬ ten, sie wußten es nicht, jedenfalls, war ihm zu Ohren gekommen, daß zwei
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