Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1908

tück ist fertig, und Meister Wambach hat sein Jawort, damit ihr's nur wißt und dem albernen Geschwätz im Flecken nicht weiter glaubt, allein davon ab¬ hängig gemacht! „Hurrah, Hans und Dortchen sollen leben!“ riefen die anderen Burschen lustig, „da gibt's ein Fäßchen Wildun¬ ger!“ „Das soll euch werden!“ antwortete der Obergeselle mit glücklichem Lächeln, Dortchen hole ich eine meinem „und S S. — 1# Pfingstmaie, so wahr ich Hans Bühmann heiße!“ Und Hans hielt Wort; als der Pfingstabend kam, nahm er bei einem Heidorner Fischer einen Kahn und fuhr etwas vom Ufer entfernt den See ent¬ lang bis dorthin, wo bei Altenhagen der Hagenburger Wald begann. Es war ein prächtiger, milder Maienabend mit sternhellem Himmel, und leise klangen von Steinhude, Altenhagen und Hagen¬ burg die Glocken, die das Fest einläute¬ ten, herüber. Hans trieb den Kahn mit leichtem Ruderschlag unter eine mächtige 55 Weide, die ihre Zweige bis ins glitzernde Wasser senkte, band ihn fest und stand mit einem Sprung auf dem Lande. Scheu brach ein Rudel Damwild, das auf der einsamen Landzunge Aesung ge¬ sucht hatte, vor dem Eindringlich auf der erschreckt zusammenfuhr und noch lange in der Ferne das Knacken der dürren Zweige hörte, die unter den flüch¬ tigen Füßen der Tiere zerbrachen. Der unge Bursche horchte, und als alles um schritt er leise vorwärts, ihn still blieb, 0 44 Z 1 unger wo ihm die glänzend weiße Rinde Eine Birkenstämme entgegenschimmerte. derselben war mittels der kurzen Hand¬ säge bald gefällt, und schon wollte er den Stamm in das Boot ziehen, als er in der Nähe Geräusch vernahm; Hans schrak zusammen, blieb stehen und horchte. Er mußte sich verhört haben denn er vernahm nichts Verdächtiges weiter. Schon lag die Birke im Boot und er selbst war im Begriff, ebenfalls hin¬ inzuspringen, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte. „Das ist wohl die Pfingstmaie für Dortchen?“ fragte

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