wie schnell die Zeit vergeht, noch dazu im Sommer, wo man so viel zu tun hat!“ „Aber im Winter bin ich dann auch nicht hier,“ erinnerte er. „Du kommst einmal auf Urlaub, meinte sie tröstend. „Fritz, was für ein merkwürdiger Mensch bist du doch! Den einen Tag voll Tollheit und Uebermut, den andern ordentlich ein wenig klein¬ mütig und verzagt! Meinst du, ich wüßte nicht gut, von wem heut' Nacht Nettel¬ 2 meiers Kathrine das Präsent mit dem Strohmann bekommen hat? Das alte lustige Lachen war im Nu wieder auf seinem Gesichte. „Von wem hast du das?“ „Ja, gesagt hat mir's niemand, aber so wie ich davon hörte, wußte ich auch im Augenblick, wer den Vogel in den Baum gesetzt. Nun, sag' mir doch einmal, was soll der Uebermut? Er soll sie zur Besinnung bringen, was für eine böse Sieben sie ist! Knecht und Magd und vor allem der arme Tön¬ jes haben ohne Aufhören von ihrer Bis¬ sigkeit zu leiden. Und dann soll sie sich auch das merken, daß man nicht unge¬ straft andern Leuten eine üble Nachrede anhängt, als ob sie sich bei altern Vettern einnisteten, um mit guter Manier in das Hausfrauen=Regiment einzurücken.“ „Ja, ich dachte mir's wohl, daß das die „ Hauptsache wäre!“ meinte das Mädchen ganz ruhig. „Nettelmeiers wissen recht gut, wie wütend du über diesen Klatsch gewesen bist, und darum hat Peter auch Sern 2 S gleich auf dich geraten, daß du es ge¬ wesen sein müßtest, der seiner Schwester das unverlangte Geschenk gemacht hat. Weißt du, Fritz, daß ich mich darüber ängstige? Er blickte sie mit einem wirklich über¬ mütigen Lachen, das ihn gleichwohl sehr gut kleidete, an „Peter Nettelmeier wird mir doch nicht gefährlich sein? Schatz, wenn ich es mit dem nicht aufnehmen könnte, so tätest du am besten, mir auf der Stelle den Lauf¬ paß zu geben! 5
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