verein Linz einen Ausflug nach Weyer a. d. Enns, wo sich ein fröhliches Turnfest entwickelte, an welchem auch viele Turner von Nachbarvereinen teilnahmen. 6.In Hietzing bei Wien starb der k. k. Landesgerichtspräsident d. R. Josef Augusta im hohen Alter von 92 Jahren, welcher 1868 bis 1874 Präsident des k. k. Kreisgerichtes in Steyr war und in dieser Zeit sich um die Gründung und die Tätig¬ keit des Verschönerungsvereines daselbst große Verdienste erwarb. 17. Der Hoflieferant Emil Prietzel, Be¬ itzer der graphischen Kunstanstalt in Steyr, Lange Gasse, feierte sein 50jähriges Berufs¬ jubiläum als Buchdrucker. Der Hausbesitzerssohn Leopold Bader in Steyr vermählte sich in der Stadtpfarr¬ kirche daselbst mit der Gastwirtstochter Marie Dambachmayr von Dietachdorf. In Steyr verschied nach kurzem Leiden die Privaten= und Realitätenbesitzersgattin Marie Payrleitner, eine Schwester des kurz vorher verstorbenen Bäckermeisters Ignaz Schaden, in ihrem 59. Lebensjahre. Im Kasinosaale zu Steyr veranstaltete der bekannte Klavierhumorist O. Lamborg wieder einen sehr unterhaltungsreichen Vor¬ tragsabend. Im Werke des Fabrikanten Johann Stübinger in Trattenbach geriet der Maschinenrichter und Drahtstiftenerzeuger Florian Heide beim Aufstellen einer neuen Zirkularsäge unglückseligerweise mit der inken Hand derart in den Transmissions¬ riemen, daß ihm die Hand vom Vorderarme total abgerissen wurde. Der Verunglückte wurde nach Anlegung eines Notverbandes durch den Gemeindearzt Ullmann von Tern¬ berg in das Krankenhaus nach Steyr über¬ ührt, wo ihm derschwerverletzte Arm amputiert werden mußte. 18. In der am Hammerschmiedberg in Steyr bestehenden Nägelfabrik der Firma Franz Werndls Nachfolger in Unter¬ himmel geriet im Fabriksraume abends zum Trocknen bereit gelegtes Holz in Brand. Das Feuer wurde jedoch glücklicherweise von Passanten im Entstehen entdeckt und von aus der Nähe herbeigeeilten Feuerwehr¬ männern mittels einer Handspritze bald ge¬ dämpft, so daß kein weiterer Schade entstand. In Christkindl bei Steyr wurde 198 in einer Abort=Jauchegrube die Leiche eines neugebornen Kindes gefunden. Die Gerichts¬ irzte konstatierten, daß das Kind nach seiner Geburt gelebt hatte, infolgedessen ein Kindes¬ mord unzweifelhaft vorlag. Doch gelang es leider nicht, die schuldige Rabenmutter zu eruieren. 20. Statthalterei=Konzeptspraktikant Raimund Kienmoser bei der k. k. Bezirks¬ hauptmannschaft Steyr wurde zum Statt¬ halterei=Konzipisten ernannt. April. 151 Ex¬ Die Kuppeln der beiden Türme der dominikanerkirche in Steyr warenim Laufe der Zeit so reparatursbedürftig ge¬ worden, daß sie erneuert werden mußten.Die Zimmererarbeiten führte Franz Stohl sen., die Spenglerarbeiten Ignaz Dunst aus. Bei dieser Gelegenheit erhielt auch die ganze stark verwitterte Fassade der Kirche einen neuen Anstrich, zu welchem Behufe ein kom¬ pliziertes Gerüst aufgebaut werden mußte, an welchem allein schon geraume Zeit ge¬ arbeitet wurde. Die Arbeiten währten über Franz Breselmayr † in Steyr. den ganzen Sommer. In beiden Turm¬ kuppeln wurde je eine Blechbüchse mit Re¬ ge¬ liquien und sogenannten „Agnus Dei unden. Am linken Turme waren in (der Blechbüchse innen folgende Worte einge¬ ritzt: „Gemacht ich Joseph Stromayr im „Agnus Dei“ Jahre 1775 den 11. Mai.“ ind Wachsmedaillons, welche aus den Ab¬ fällen beim Guße der Osterkerzen gemacht wurden und deren Anfertigung Papst Kle¬ mens VIII. den Zisterziensern übertrug. Auf den Medaillons sind das Österlamm und Heilige zu sehen. Das „Agnus Dei“ welches in der zweiten Turmkuppel vorgefunden wurde, war geweiht vom Papste Benedikt; XIII., Orsini, 1724—1730 Der k. k. Postunterbeamte und [Haus¬
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