chließung dieses fürstlichen Paares wurde am 6. Jänner 1906 in Madrid unterzeichnet und am 11. Jänner 1906 fand die Ziviltrauung statt. — Am 17. Juni 1906 verlebte sich Prinz Johann Georg v. Sachsen, der Bruder des Königs, in Cannes mit Prinzessin Maria Im¬ maculata von Bourbon. Der Regent von Sachsen=Coburg und Gotha, Fürst Ernst zu Hohenlohe=Langenburg, legte am 10. Juli 1905 die Regentschaft dieses Herzog¬ tums nieder, worauf Erbprinz von Hohenlohe¬ Langenburg als Regierungsverweser fungierte. Am 19. Juli 1905 übernahm dann der am 19. Juli 1884 geborne Herzog Karl Eduard die Regierung; derselbe vermählte sich am 11. Ok¬ zu tober 1905 mit Prinzessin Viktoria Adelheid 1905 Holstein=Glücksburg. — Am 17. November tarb auf Schloß Hohenburg der am 24. Juli 1817 geborene, seit 23. November 1890 regie¬ rende Großherzog Adolf von Luxemburg früher, bis zu der nach dem österreichisch=preußi¬ schen Kriege 1866 erfolgten Einverleibung des Herzogtums Nassau in Preußen, Herzog von Nassau. Die Regierung übernahm sein Sohn Erbgroßherzog Wilhelm von Luxemburg, welcher bereits seit 1902 die eigentlichen Regierungs¬ geschäfte geführt hatte und am 22. November 1905 den. Eid auf die Verfassung leistete. Der verstorbene Großherzog Adolf von Luxemburg wurde zu Biberach als ältester Sohn Herzog Wilhelms von Nassau aus dessen erster Ehe mit Luise Prinzessin von Sachsen=Hildburghausen geboren und folgte seinem Vater im Jahre 1839 in der Regierung. Sechs Jahre später vermählte er sich mit der Großfürstin Elisabeth von Ru߬ land, die aber schon nach einem Jahre starb; im Jahre 1851 schloß der Herzog eine zweite Ehe mit einer Tochter des Prinzen Friedrich von Anhalt=Dessau, Prinzessin Adelheid. Im Kriege Herzog Adolf eine Brigade deut¬ 1849 befehligte während des preußisch=österreichi¬ scher Truppen hielt er entschieden zu Oesterreich schen Feldzuges und als dann nach dem Kriege Nassau der preu¬ ßischen Monarchie einverleibt wurde, lebte er im Auslande, zumeist in Wien. Mit Preußen schloß er einen Vertrag, nach dem ihm außer verschie¬ denen Schlössern eine bedeutende Abfindungs¬ summe in Barem zuteil wurde. Durch die Ver¬ mählung seiner Tochter Prinzessin Hilda mit dem Erbgroßherzog Friedrich von Baden wurde 1885 eine Versöhnung mit dem preußischen Königs¬ 85 hause angebahnt, die später auch zustande kam. Ende der Achtzigerjahre erkrankte König Wil¬ helm III. der Niederlande, und als sich sein Zustand verschlimmerte, eröffnete sich dem Herzog Adolf von Nassau als nächstem Agnaten des Hauses Nassau=Oranien neuerlich die Aussicht auf einen Thron, auf den des Großherzogtums Luxemburg. Er führte vorerst durch einige Mo¬ nate die Regentschaft des Großherzogtums und übernahm dann nach dem Tode Wilhelms III. definitiv die Regierung. Im Juli 1891 hielt er, von Wien kommend, seinen feierlichen Einzug in Luxemburg. Zwölf Jahre lang leitete Großherzog Adolf selbst die allerdings friedlichen Geschicke seines Landes, das eine Streitmacht von unge¬ fähr 150 Mann, die in Ausnahmefällen auf 250 Krieger erhöht werden kann, genugsam gegen innere und äußere Feinde beschirmt; 24 Jahre vor seinem Regierungsantritte in Luxemburg eine hatte er — als Herzog von Nassau — Im Armee von etwa 7000 Mann besessen. Jahre 1902 legte der Großherzog die eigentlichen Regierungsgeschäfte in die Hände seines Sohnes aus zweiter Ehe, Erbgroßherzogs Wilhelm, ge¬ boren 1852, und nahm seither zumeist auf seinen Schlössern Aufenthalt, hauptsächlich im bayeri¬ schen Hochgebirge und im Süden, wo er durch seine trotz anscheinend schwächlicher Körperkonsti¬ tution bewundernswerte Rüstigkeit das Erstaunen jener erregte, die den greisen Großherzog noch immer ausreiten und kutschieren sahen. In Abbazia weilte der Großherzog mit ganz beson¬ derer Vorliebe. Da aus der Ehe des einzigen Sohnes des Großherzogs mit Infantin Maria Anna von Portugal=Braganza nur Prinzessinnen entsprossen und vielfach angenommen wird, in Luxemburg sei weibliche Nachkommenschaft nicht ukzessionsfähig, so ist es möglich, daß trotz der echs Töchter des Erbgroßherzogs die Nachfolge auf dem luxemburgischen Thron nicht gesichert ist. In Wien hat Herzog Adolf von Nassau in einem kleinen Palais an der Ecke der Reisner¬ straße und Richardgasse auf der Landstraße resi¬ diert. Er führte hier das Leben eines vornehmen Aristokraten; die Dauer seines Aufenthaltes in Wien währte durch Jahrzehnte in der Regel von den Spätherbsttagen bis in die Frühlings¬ zeit und er war hier, hauptsächlich in Betätigung einer sportlichen Passionen, unter denen der Fahrsport als erster rangierte, sehr populär. Ganz Wien kannte den kleinen alten Herrn mit dem eisgrauen Schnurrbart und den scharfen
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