d. Scharffenstein gesagt, und damit abgemacht!“ „Herr Vater „Schweig und höre weiter! Damit die Sache aber ein= für allemal ein Ende hat, will ich Euch zugleich zu wissen tun, daß ich von der Margret in drei Tagen ihr Jawort für den jungen Reh¬ lingen erwarte; dir aber, Anne, schärfe ich eindringlich ein, daß du das leicht¬ sinnige Ding unter den Augen hältst, ich will nicht, daß mein Haus und mein 4 820 1— — 225 Kind in das Gerede der Leute kommt. Und nun könnt ihr gehen, ich habe zu tun! Margaret hatte die harten Worte des Vaters mit zu Boden gesenkten Augen angehört, jetzt hob sie dieselben empor, ihre schlanke Gestalt bebte leise in tie innerer Erregung und sie faltete wie zum Gebet die schmalen Hände. „Herr Vater,“ begann sie und trat einen Schritt vor, „erlaubt noch ein Wort. Ich bin Euch immer eine gehor¬ same Tochter gewesen und ich beuge mich in kindlicher Ehrerbietung Eurem 53 Willen. Nur in Einem kann ich es nicht, und ich muß Euch die Antwort gleich heute geben, nicht erst in drei Tagen, wie Ihr wünscht; des jungen Rehlingens Ehegemahl werde ich nie, und keine Macht der Erde soll mich dazu zwingen. Und weil das mein fester Entschluß und Wille ist, so bitte ich Euch um die Erlaubnis, daß Ihr mir gestatten wollet, in ein Kloster zu treten vielleicht daß ich dort Vergessen und Ruhe finde.“ S Und sie fiel vor ihrem Vater auf die Knie und hob flehend die Hände empor. Frau Anne schluchzte leise, selbst der trenge Alte war erschüttert; er kannte ein ihm geistesverwandtes Kind viel¬ leicht am besten und wußte, daß ihr Wille ebenso fest und unerschütterlich sei, wie sein eigener. Schweigend stand der Vater vor der knienden Tochter. Endlich legte er ihr die Hand auf die welligen Locken und sprach langsam mit mildem Ton: „Jung Blut — rasch Blut, mein Kind! Laß gut Weile sein mit deinem
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