blickte. Der arme Kerl geht dann mög¬ licherweise mit einem freundlichen Gesicht aus der Welt. Sie haben offenbar Teil¬ nahme und Zuneigung für ihn — soll ich etwa dem Wärter sagen, daß er Sie rufen möge, falls sich bei unserem Kran¬ ken eine Spur von Bewußtsein wieder zeigt?“ o gewiß! jeden Augenblick!“ „Ja, sagte Fritz tief erschüttert. Der Arzt ging, während der junge Mann am Bett des armen Knaben stehen blieb, dem tiefen unheimlichen Schnarchen lauschend. Erst 2 M4 ∆ O chagt als der Wärter, der sich immer nur auf kurze Zeit entfernen durfte, wieder in das Zimmer trat, wandte sich Fritz um. „Hier sieht's schlimm aus! „Ja!“ entgegnete der andere mit jener Gleichgiltigkeit, welche langjährige Ge¬ wöhnung erzeugt, „mit dem ist's Matthäi am letzten!“ Voriges Jahr hatten wir hier kurz nacheinander zwei solche Kranke beide sind gestorben, der eine nach drei, der andere nach fünf oder sechs Tagen. „Der Doktor sagt mir, ich solle Sie rufen, wenn der hier vielleicht wieder zur 17 Vernunft kommt. Kein Gedanke daran, daß er das wird! Alle, die ich unter den Händen gehabt habe, blieben so weg!“ Am folgenden Morgen jedoch, in aller Frühe, als kaum die Strahlen der März¬ sonne die Baumwipfel des Gartens an der Rückseite des Krankenhauses streiften, fand Fritz sich am Aermel gezupft. venn Sie jetzt kom¬ „Hören Sie — men wollen Junge hat den Kopf der ganz vernünftig zu etwas gehoben und st mir wirklich wun¬ trinken verlangt. Es ich derbar, daß er noch einmal ein bi߬ — de Mri 7 # 2 WIE 00 □ — 70 90Ml 25 Wndr. W 8 chen zu erholen scheint.“ Mit einem Satz war Fritz aus dem Bette und noch in derselben Minute in seinen Kleidern. Auf den Zehen schlich er hinaus und trat einen Augenblick spä¬ ter leise und vorsichtig an das Lager des armen Knaben. „Tönjes, kennst du mich?“ fragte er gedämpft. Der Kranke richtete seine Augen auf ihn, aber die Lazarettklei¬ dung ließ ihm den vor seinem Bette Ste¬ henden völlig fremd erscheinen. Fritz nannte seinen Namen. Nun flog ein Aus¬ 2
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