Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1906

160 tungen und 2952·15 K auf Wagen und Ge¬ schirre. Die Aufsichtsräte Jakob Kautsch, Adolf Gründler, Josef Peteler und Karl Scholz wurden wiedergewählt.Infolge schwerer Erkrankung des Aufsichtsrates Johann Leopold wurde an dessen Stelle Gemeinderat Josef Tureck gewählt. Der Präsident stellte der Generalversammlung den neuen Braumeister Adolf Brauner vor und verwies auf dessen ausgezeichnetes modernes Sachverständnis. Das Bilanz¬ Konto wies eine Schlußsumme von 980.197·29 K, das Gewinn= und Verlust¬ Konto eine solche von 309.983·50 K aus. Die Versammlung sprach dem früheren Präsi¬ denten Karl Jäger von Waldau für seine Verdienste um das Unternehmen den best¬ verdienten Dank aus und genehmigte die Kooptation des Ersatzmannes Franz Mayr in den Verwaltungsrat. Nach der General¬ versammlung erfolgte der erste Anstich des vorzüglichen „Steyrer Bockbieres“ langem, geduldigertragenen Nach Leiden verschied frühmorgens in Steyr die Private Anna Maria Kagerer, die Mutter des bestbekannten Gasthofbesitzers „Zum goldenen Kreuz“, Johann Kagerer, in ihrem 71. Lebensjahre In Sierning verschied der in weiten Kreisen hochgeschätzte Gemeinderat und Ge¬ meindekassier Josef Wittmann, verehelichter Kaufmann und Hausbesitzer, Obmann des Ortsschulrates, Ehrenmitglied des Schützen¬ korps, des Veteranenvereines usw. sowie Mitglied der Freiw. Feuerwehr, nach län¬ gerem Leiden im 49. Lebensjahre. Am 21. März war er nach Wien zum Besuche einer Tochter gefahren, mußte aber bereits am dritten Tage wegen heftigen Unwohlseins die Rückreise antreten und nach siebentägigem Krankenlager ereilte ihn der Tod. Josef Wittmann war durch fast 20 Jahre Vize¬ bürgermeister und Gemeindekassier gewesen und hatte sich durch sein aufopferungsvolles Wirken im Interesse der Gemeinde und der Schule große Verdienste erworben. Sein Ab¬ leben erregte daher die allgemeinste und wärmste Teilnahme und sein Andenken wird ein dauernd ehrendes bleiben Der verehelichte Heftdrechsler Joses Burghuber in Bäckengraben, Gemeinde Ternberg, welcher der Kirche als Vorbeter diente, starb im 61. Lebensjahre. 31. Der Private und Bürger von Steyr, Johann Pepöck, starb in Schwertberg im 73. Lebensjahre. Derselbe war seinerzeit Fleischhauermeister am Grünmarkt und war der Stiefvater der Gastwirtswitwe Marie Mayer daselbst. Er war eine in Steyr und Umgebung bestens bekannte Persönlichkeit Seine Leiche wurde nach Steyr überführt. Im Steyrflusse ertrank der 42 Jahre alte ledige Bahnarbeiter Anton Sieghart aus Traiskirchen, welcher beim Bahnbau in Klaus beschäftigt war und in angeheitertem Zustande auf dem Heimwege nächst dem Wehr der dortigen Holzschleiferei verunglückte. April. 1. Der Oberbuchhalter der Sparkasse in Steyr, Karl Eisner, wurde aus Anlaß der Vollendung seines 35. Dienstjahres seitens der Direktion und der Beamtenschaft der Sparkasse in ehrender Weise gefeiert. Der Schreibtisch des beliebten und geschätzten Jubilars im Amtslokale war mit Blumen und Blattpflanzen reich geschmückt worden worunter ein herrlicher Blumenkorb aus Hyazinthen die Zahl 35 trug. Direktions¬ vorstand=Stellvertreter Josef Tureck be¬ glückwünschte namens der Sparkassedirektion den Jubilar und überreichte ihm einen kost¬ baren Vrillantring als Ehrengeschenk. Namens der Beamtenschaft hielt der Sekre¬ tär Franz Scholz eine schwungvolle An¬ sprache, in welcher er hervorhob, daß es seit dem Bestande der Sparkasse noch keinem ihrer Beamten beschieden war, die volle Dienstzeit zurückzulegen, und worin er die unermüdliche Tätigkeit des Jubilars und dessen konziliantes Entgegenkommen im dienst¬ lichen Verkehre rühmte, worauf Redner dem Gefeierten einen Weinkrug mit gravierter Widmung überreichte. Tiefgerührt dankte der Jubilar, dem noch recht viele Jahre unge¬ trübten Glückes zu wünschen sind. In Steyr verschied der verehelichte Partieführer der Oesterreichischen Waffen¬ fabrik, Wilhelm Richter, welcher im Ob¬ jekte VII beschäftigt war, im 50. Lebensjahre. Im 30. Lebensjahre starb in Steyr der verehelichte Südfrüchtenhändler Dominik Brida, der Bruder des Südfrüchtenhänd¬ lers Anton Brida, daselbst. Der 58 Jahre alte, verehelichte und in Sierning wohnhaft gewesene Brunnenmacher¬ gehilfe Leopold Billinger, welcher beim Reinigen des Brunnens im Hause der Katharina Astleitner in Neuzeng Nr. 42 beschäftigt war und sich, in einem Schaffel stehend, in den 25 Meter tiefen Brunnen hinabgelassen hatte, wurde von plötzlich nachstürzendem Erdreich verschüttet. Die Bergungsarbeiten, welche sich in dem ein¬ gestürzten Brunnen sehr gefährlich gestalteten und welche der Bruder des Verunglückten, der Brunnenmeister Florian Billinger in Waldneukirchen, leitete, wurden sofort in Angriff genommen und Tag und Nacht fort¬ gesetzt, doch konnte man erst am zweitfolgen¬ den Tage morgens die Leiche des Verun¬ glückten heben. Schwere Verletzungen hatten einen sofortigen Tod bewirkt. Fremdes Ver¬ schulden an dem Unglücke war gänzlich aus¬ geschlossen. In Bad Hall starb der verwitwete

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