110 Stiegenstufe stand und gerührt den from¬ kann nun auch ohne Visier allhier mich men Sinn der Tochter des reichen Gut¬ heimisch fühlen. Diesen Helm, hochwür¬ brod bewunderte, reichte dem Priester diger Herr, wollt nun St. Rochus brin¬ seinen federgeschmückten Helm und sagte gen und ihn in der Kapelle wohl ver¬ mitfeinem Lächeln: wahren — als Weihegeschenk von „Mit geschlossenem Visier bin ich vor mir, dem nunmehrigen Schwie¬ etlich Monden in dieses Haus gekommen gersohn des Hauses Gutbrod, St. Rochus' Schutz machte aus uns und als Dank und Andenken an beiden hier ein glücklich Paar und ich den einstigen Kyrisser!“ C Eine Grinnerung an Franz Schuberts Aufenthalt in Stepr. „Die Gegend um Steyr ist über allen erwähnt das in seinem geistvollen Werke Begriff schön .... In dem Hause, über Schubert. Im August 1823 sehen wo ich wohne, befinden sich acht Mädchen, wir ihn wieder in Steyr. Er war leidend, beinahe alle hübsch. Du siehst, daß man hatte er ja doch in demselben Jahre einige zu tun hat.“ So steht in einem Briefe, der Müllerlieder im Spitale komponiert, den Franz Schubert am 15. Juli 1819 und schrieb am 14. August aus Steyr aus Steyr an seinen Bruder Ferdinand an seinen Freund, den jungen, reichen schrieb. Und am 19. August schreibt er Schweden Franz von Schober: „Ob ich an seinen Freund Johann Mayrhofer: je wieder ganz gesund werde, zweifle ich C „In Steyr hab' ich mich und werd' mich fast.“ Im Jahre 1825 ist er vom 20. Mai noch sehr gut unterhalten, die Gegend ist bis anfangs Juni mit Vogl wieder in himmlisch. Steyr, dann wandern sie über Florian, Diese Zeilen beweisen, wie wohl sich Kremsmünster, Gmunden und Linz nach Schubert in Steyr fühlte. Steyrs kunst¬ Schloß Steyregg zum Grafen von Weißen¬ wolff, dessen Gemahlin Sophie Gabriele sinnige Bürger haben ihn aber auch ge¬ Schuberts Kunst hoch achtete. schätzt und gewürdigt. Im Juli 1819 sehen wir ihn über Einladung des Hof¬ Vom 28. Juli bis halben August opernsängers Michael Vogl in Steyr, blieb Schubert wieder in Steyr, dann Mitte August geht er zum Besuche Josefs ging's über Salzburg nach Gastein, wo¬ von Spaun, der sich schon im Stadt¬ hin ihn der Dichter Ladislaus Pyrker, konvikte zu Wien, dem beide angehörten, Erzbischof von Erlau, eingeladen hatte. mit inniger Zuneigung an Schubert an¬ Am 10. September langte Schubert geschlossen hatte, nach Linz, Ende August wieder in Steyr ein, nach acht Tagen war letzterer in Salzburg, er kam wieder verließ er es, er sollte die ihm so lieb nach Steyr und kehrte erst Mitte Sep¬ gewordene Stadt nicht mehr wiedersehen, tember nach Wien zurück. Ob er im Jahre am 19. November 1828 starb im Alter 1820 auch Steyr aufgesucht hatte, ist von 31 Jahren der Großmeister des fraglich. Ein Namenstaglied für die deutschen Liedes, wie ihn Max Friedländer Tochter des Steyrer Eisenhändlers Josef nennt, uns einen unermeßlichen Schatz von Koller, Josefine, trägt die Aufschrift: von Harmonie und Schönheit hinterlassend. „Steyr, März 1820“. Richard Heuberger Am 21. November hat man ihn, an¬
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