Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1906

71 zu und Maus erbarmungslos in den Grund bohrte, nationaler Konflikte, welche bald einerseits einem Bruche zwischen England und Rußland, erlitt am 14. August bei seinem ersten Zu¬ sammenstoße mit der japanischen Kriegsflotte anderseits zu einem solchen zwischen Japan und Frankreich geführt hätten. Kaum daß das baltische — der Eskadre Kamimura — in der Geschwader allen Ernstes die Fahrt in die ost¬ Meeresstraße von Korea, nördlich der Insel Tsu¬ asiatischen Gewässer angetreten, ereignete sich be¬ shima, eine schier vernichtende Niederlage. Ein reits der erste Zwischenfall. In der Nacht vom Schiff, der Panzerkreuzer „Rurik“ sank, die 21. auf den 22. Oktober geschah es, daß der anderen Schiffe wurden kampfunfähig gemacht erste Teil des Geschwaders unter Roschdestwensky und zur fluchtartigen Rückkehr nach Wladiwostok selbst, gegen eine in der Nordsee, an der Küste gezwungen. Infolge dieser beiden Katastrophen zur See besaß Rußland tatsächlich keine Kriegs¬ Northumberlands bei Hull kreuzende harmlose flotte mehr in den ostasiatischen Gewässern, denn englische Fischerflotille in dem Wahne, er habe das große baltische Geschwader unter dem Ober¬ eine japanische Torpedoflotille vor sich, einen befehle Roschdestwenskys, welches teils mörderischen Kampf eröffnete, dabei mehrere Admiral Roschdestwensky. Fischerboote in den Grund bohrte oder schwer be¬ im Herbste 1904 unter diesem Admiral selbst, schädigte, wobei ein Teil der Bemannung dieser teils später, im Nachwinter 1905, unter Admiral Boote ums Leben kam. Ein Sturm der Ent¬ Nebogatow aus Liebau ausgefahren war, rüstung erhob sich in der ganzen zivilisierten Welt um den Japanesen noch nachträglich die Wucht und insbesondere in England gegen diesen bru¬ der russischen Seemacht fühlen zu lassen, war talen Gewaltakt, welchen ein englisches Blatt, noch weit, beinahe so weit wie der Zar selbst. Es wäre für die russische Seemacht und Ruß die „Evening News“ eine „Panik von Feig¬ lingen“ nannte, und mehrere Tage drohte die lands Ansehen zur See aber wohl besser ge¬ Gefahr eines kriegerischen Konflikts zwischen wesen, wenn dieses berühmte baltische Geschwader England und Rußland, sie wurde aber auf diplo¬ nie die ostasiatischen Gewässer erblickt hätte matischem Wege glücklich aus der Welt geschafft; seine Fahrt war ja nur eine Todesfahrt für Rußland und sein Herrscher sprachen ihr Be¬ seine Schiffe und für das Ansehen und den sich dauern über den Zwischenfall aus, erklärten Stolz Rußlands. Es war ein Unglücksgeschwader. zum Schadenersatze an die betroffenen Fischerbe¬ lange bevor es das eigentliche Ziel seiner Noch reit und eine eigens eingesetzte internationale Reise erreicht, ward es schon die Ursache inter¬

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