Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1906

9. Oktober eröffneten zehntägigen Schlacht bei Jantai und am Schaho und in weiterer späterer Folge dann die Bezwingung von Port Arthur und die Einnahme von Mukden. Der einzige Erfolg der russischen Offensive war zunächst der Verlust von 50.000 Mann und über 100 Ge¬ schützen. Ein zweiter Versuch der Russen, die vordrin¬ genden Japaner durch eine Offensive aufzuhalten scheiterte mit der blutigen russischen Niederlage in der viertägigen Schlacht bei Heikontai am 25. bis 29. Jänner 1905. Nach vierzehntägigen blutigen Kämpfen, in welchen die Russen vor den kräftig vordringenden Japanern kontinuier¬ lich zurückweichen mußten, rückten die Japaner, 2 General nachdem sie das ganze Terrain südlich vom Hunho in ihre Gewalt bekommen hatten, und nachdem bereits am 9. März die ersten japani¬ schen Kavalleristen in die Stadt eingedrungen waren, am 10. März 1905 in Mukden ein und nahmen dann sofort energisch die Verfolgung der auf der ganzen Linie geschlagenen, teilweise in wilder Flucht nach Norden, Tielin zu, sich zurückziehenden Russen auf. In dem ungeheuren Ringen der beiden, von Oyama und Kuropatkin befehligten Armeen, welches am 24. Februar mit der Offensive der Japaner auf der ganzen, 120 Kilometer weit reichenden Gefechtfront begonnen hatte, wurden 40% aller Truppen, welche der russische Feldherr seit einem Jahre um Mukden zusammengezogen 67 kampfunfähig gemacht, dreißigtausend russische Leichen lagen auf der Strecke, dreimal so viel waren verwundet worden, ganze Brigaden mußten sich ergeben, 500 Geschütze und eine volle Kriegskasse fielen den siegreichen Japanern in die Hände. In stetiger Fühlung mit der fliehenden russi¬ schen Armee, zogen die Japaner in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1905 auch in Tielin ein, wohin Kuropatkin die Reste seiner dezi¬ mierten Streitkräfte zurückgeführt hatte, das er aber, dem Drucke der entschieden nachdrängenden Japaner weichend, rasch wieder und ohne eigent¬ lichen Kampf ebenfalls aufgeben mußte. Wohl als eine Folge der Katastrophe von Nogi. Mukden ist es zu betrachten, daß Kuropatkin, der unglückliche russische Feldherr, der nur im Rückzuge seine Größe dokumentieren konnte, am 17. März 1905 seiner Stellung als Oberkom¬ mandant der mandschurischen Armee, zu welchem er am 23. Oktober 1904 nach der Schlacht am Schaho und nach der Enthebung des Statthalters Admi¬ ral Alexejew vom Oberkommando der Land¬ truppen im fernen Osten ernannt worden war, wieder enthoben und durch General Linewitsch ersetzt wurde, um dann später als Untergebener dieses seines früheren Untergebenen das Kom¬ mando der 1. Armee am Kriegsschauplatze zu übernehmen. Aber auch der neue Oberkommandant der Mandschureiarmee mußte die ihm gewordene 5*

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