Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1906

Häschern gerade in den Weg. Uebrigens dämmerte es bereits, und wenn ich mich nur bis zum Abend versteckt hielt, so konnte ich im Dunkel der Nacht entflie¬ hen. Wo aber war ein solches Versteck? Gelobt sei Gott! Er gab mir den Gedan¬ ken an den Graben! Nur zwei Fenster des Wachthauses lagen nach dem Garten hinaus. Aus dem — 65 2 S —F. 7 4 74 S 225 1 S — einen war ich soeben hinunter geglitten, das andere war zum Teil mit Läden ver¬ schlossen. Trotzdem wagte ich nicht, den Garten zu durchschreiten. Ich warf mich zu Boden und kroch zwischen den Ge¬ müsebeeten hindurch bis an den Graben. Das Wasser reichte mir nur bis zum halben Leibe, die Ufer aber waren bedeu¬ tend höher, ich konnte aufrecht darin gehen, ohne daß mein Kopf den Rand des Grabens überragte. In dieser Weise 39 ging ich einige hundert Ellen in der Rich¬ tung nach Toulon zu, denn ich dachte daß meine Verfolger mich eher auf der Wanderung ins Innere des Landes, als auf dem Rückwege nach dem Gefängnis vermuten würden. Dann schmiegte ich mich in halb liegender Stellung unter die üppig wuchernden Gräser des Ufer¬ randes und wartete auf das Zunehmen 2 8 2 Se 2 1 * =n 2. S — S S SS der Dunkelheit. Bald darauf wurde das Abendsignal abgefeuert und ich glaubte aus der Ferne menschliche Stimmen zu vernehmen. Horch! War das nicht ein Zuruf? Unfähig, die Qual der Ungewi߬ heit länger zu erdulden, erhob ich den Kopf und spähte vorsichtig hinaus. Lich¬ ter bewegten sich hinter den Fenstern des Wachthauses hin und her. Im Garten erblickte ich dunkle Gestalten, oben auf dem Wege hörte ich hastige Fußtritte!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2