lichen Bediensteten hatten überhaupt hren Abschied genommen, um auf eigene Faust ihr Leben zu fristen. Gelegenheit zum Rauben gab es immer noch und Strafe war zu dieser Zeit der schlimmen Wirren nicht zu befürchten. Alharde hatte noch am mutigsten den schrecklichen Schicksalsschlägen Stand gehalten, wenn auch ihre Wangen dabei bleich und ihre Augen trübe geworden waren. Sie lin¬ derte die Not soviel sie konnte, tröstete 4 d — 225 2.00 — d 7 S — — 225 — S 2 1Sreereneee nenrne 1 W Seee. — die Verzagenden und ging einmal sogar selbst nach Passau zum Bischof, um ihn kniefällig zu bitten, etwas für die ihri¬ gen zu tun. Der gütige Fürst bewilligte wirklich zwei Wägen mit Lebensmitteln und er sagte ihr auch, daß ihr Vater als Teilnehmer am Feldzuge gegen die Bayern, sich schon öfters durch beson¬ dere Tapferkeit hervorgetan hätte. Seine zuversichtliche Hoffnung wäre, daß Otto¬ kar Sieger würde, und dann könnte wohl eine bessere Zeit für das schwer¬ bedrängte Land anbrechen. M 2 — 2 13 Darauf war die Tochter des Kalchen glückstrahlend heimgekehrt, hatte mit ihrem Gesinde ein Dankfest gefeiert und den Rittersaal mit vielen Blumen ge¬ chmückt. „So muß es auch geschehen,“ sprach ie, „wenn Ottokar, der hohe, als Sie¬ ger zurückkommt und dies Schloß noch einmal mit seinem Besuche beehrt. „Und wenn Ihr dann Frau Königin werdet,“ hatte die Seiboltin leise kichernd A 7# 10 K. 4 V ∆ — 2 82 3 —S Srr Seer 25 220 222 Sernn * hinzugefügt. Ganz blaß war da Alharde geworden. „Behüte Gott mich vor solchen eitlen Gedanken, wie Ihr sie mir zumutet, alte Frau! Für mich ist es des Glücks genug, wenn ich ihn nur noch ein einziges Mal sehen und seinen weiteren Ruhmesgang dann schüchtern aus der Ferne verfolgen darf. Denn bis zum Tode werd' ich sein gedenken.“ „Und die Böhmen, die eben gekommen wollen Nachricht für Euch haben von Re¬
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