Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1905

Wie kleinlich war es aber doch von Stanislaus, daß er nun seit zwei Jahren so den zänkischen Nachbar spielte! Sah ihm eigentlich gar nicht ähnlich. Und dann immer die Briefe durch den Ver¬ walter schreiben lassen und als einzige Unterschrift unter dem „Hochachtungs¬ voll“ nur den Dominialstempel in blauer Farbe! S Gssehts Mh S2 —er W . 2 S. — W. — 2250 #en —. S S 2 — 1 221 8 72 *0 S — A Da schimmerte schon das weiße Her¬ renhaushinter den mächtigen, alten — Tannen hervor, die es umgaben. Grete eilte bis vor die steinerne Rampe, wo sie anhielt und Ignaz heranwinkte. „Geh' hinein, Ignaz, und bitte den Herrn, einen Augenblick herauszu¬ kommen.“ Der alte, treue Ignaz ging hinein mit seinen steifen, krummen Beinen und kam 47 sofort wieder heraus: „Gnädiges Frau¬ chen möchten entschuldigen, aber der gnädige Herr ist soeben nach Pellinkönen geritten.“ „Was? Wo ist er hingeritten? Zu uns?“ „Jawohl, gnädiges Frauchen. Ich hab' ihn ja selber reiten sehen drüben auf Waldweg. dem 1 7 „Heiliger Mit einem weiteren Ausruf, der nicht viel anders klang wie „Esel“, wandte Grete ihr Roß und sprengte nach Hause zurück. Da saß Stanislaus friedlich vor einem Glase Portwein mit ihrer Schwester zu¬ sammen im Salon. Und Minna sprang bei Gretes Anblick auf und stürzte auf sie zu:

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