Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1905

mußte man handeln. Denn ihn zu widerlegen, durfte man nicht wagen, da man ja selbst die Legende von seinem angeblichen „Schatz“ immer am über¬ zeugtesten verbreitet hatte. —r Kl Mlis 4 H ET 1 R 1 20 4 Miti 1 7 Also hieß es eben alle heimlichen Spar¬ groschen, Milchkreuzer und Blutpfennige zusammenkratzen, mit denen sich die Frau Bürgermeisterin höchstselbst am Abend, als sie den Lenz zum Wirte hatte gehen sehen, in sein Häusl schlich. Das war ein bitterer Gang und eine bittere Näherei, als sie den Strohsack¬ 43 schlitz, in den sie das Geld gesteckt hatte, wieder schloß. Die Tränen liefen ihr über die Backen und nur der Gedanke, daß ihre beiden mitgebrandschatzten Freundinnen jetzt zu Hause im stillen Prcher Kämmerlein nicht minder heulten, tröstete ie etwas. Der Herr Bürgermeister dagegen lachte fidel, als er ihr am nächsten Morgen mitteilte, der Lenz sei wieder dagewesen, es er hätte sein Geld wiedergefunden wäre nur im Strohsack verschobenge¬ wesen.

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