Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1905

„Und dös hat d’ Kathi glaabt?!“ fuhr der Bauer auf. „Freili, und mir (wir) aa, und da Sepp aa! „Da Sepp?“ „Ja, da Sepp erst recht!“ Und näher zum Hirschhofer hintretend, flüsterte die Magd: „Wannst Hirschhofer g'scheit bist, nacha gehst' gar nimmer auf'n Hof! D' Kathi hat an andern Hochzeiter; mit Enk zwoa is völlig aus! Mit: „Kruzitürken!“ fuhr Martl in die Höhe. „Nutzt di' alles nix, Hirschhofer, wannst g’scheit bist, schiabst lieber abi auf dein Hof!“ —damit schritt die Stalldirn weiter und rief ihm noch zu: „Guate Nacht! Zweifelnd blieb der Hirschhofer mit seinem wiedergefundenen Hunde stehen. 15 Zu schnell war die Hiobspost auf ihn ein¬ gedrungen! Sollte er wirklich der Dirne glauben, daß Kathi nichts mehr von ihm wissen wolle, ja, sich sogar einen andern Hochzeiter erwählt habe: noch dazu den Sepp, der ihm seit jener Nacht her ver¬ dächtig geblieben, wo er für die Schwär¬ zer hätte Spähe stehen sollen und nimmer gekommen war, wohl aber statt seiner die Zöllner. Gewiß — der Höckerige hatte den Verräter gespielt! Und diesen elenden Burschen, verkrüppelt an Leib und Seele, sollte sich die stattliche Schindlhoferin zum Ehgesponsen ausgesucht haben?! Diese schweren Gedanken hegend, war er bis zum Gartenzaun des Anwesens der gekommen!Ringsum Jungbäuerin herrschte Totenstille, nur oben blinkte aus einem Fenster ein einsames Lichtlein dort mochte wohl das todkranke Ahnl

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