Der Widerhall. Kochelsee aus der sogenannten Biedermayer=Zeit. Eine wahre Geschichte vom bayrischen (1800— 1848.) frühen Tod ihres Gatten nicht wieder Sh. # geheiratet und viele, darunter glänzende 2 Anträge, ausgeschlagen. 220 Wer ihr Zutrauen gewonnen, dem 8 Nnen-anasseen 0 P. negnet Seeerre. erzählte sie wohl auch von ihren Erleb¬ RAI Ne# 60 T nissen. Zu den wenigen gehörte ich, und 4 S RR diese Blätter sollen sich gleich immer¬ 1 Ser M 1 — 1 8 grünem „Mauerewig“ (Epheu) um den 0 Gedenkstein der braven Frau, die längst ## heimgegangen ist, auf ihrem Grabe im Friedhof des Dorfes Kochel ranken! er von all den Tausenden, die * * 2 in sommerlicher Wanderzeit 245 vom früheren Kloster Schleh¬ Die Ruhe des Sonntags lag feierlich dorf im bayerischen Hochland über dem weiten, im ersten Sonnenglanz den Kochelsee bis zu seinem Südende be¬ flimmernden Wasserspiegel des Kochel¬ fahren, wo sich die Torsäulen=Wand sees; darüber hinaus dehnten sich Vor¬ der Felsenfuß des Herzogenstandes berge und Flachland im hellen Morgen¬ des bayerischen Rigi — turmhoch in die schein. Kein Laut ließ sich vernehmen tückischen, grünlichen Wasser stürzt, um als das Schmettern einer Lerche, die sich dann den Resselberg zu dem tannen¬ wie ruhend im Himmelsblau festhielt. grünen Walchensee hinanzuwandern, muß Der Ruf des Moorhuhns, welches seine den waldigen, weltfernen Winkel durch¬ Jungen lockte, und der schwere Flügel¬ queren, in dem die „Hochmühle“ liegt schlag einer Kette Wildenten, die nahe gleich einem Berg= und Seeidyll aus über die blanken Wasser der Schilf¬ längst vergangenen Zeiten! wildnis des nächsten Gestades zustrichen Dort saßen als Erbpacht=Müller zur 20der sogenannten „Rauterau“. Nach Zeit des Klosters Benediktbeuern Jahr¬ einiger Zeit schwebten vom Saum des hunderte lang die „Reifenstuels“. Als nördlichen Ufers, wo auf dem „Kirch¬ dann 1803 das Stift sakularisiert wurde, bühel“ die Kirche des Klosters Schleh¬ erwarb diese Familie die Mühle, nebst dorf als Wahrzeichen für die ganze Ge¬ den dazu gehörigen Gründen als ihr gend mit seinen beiden Türmen erbaut freies Eigentum. ist, weihevolle Glockentöne über die Vor langen Jahren, als der romanti¬ glitzernde und leichte Wellen schlagende sche „Kochelgau“ noch wenig von Tou¬ Wasseröde des „Weitsees“. Sie gaben das risten besucht wurde, brachte ich dort Zeichen des beginnenden Frühgottes¬ mehrere Jahre hintereinander meine dienstes. Bald durchschnitten auch Ein¬ Ferien zu. Noch jetzt gedenke ich mit bäume und Kähne, mit festlich gekleideten Wehmut an diese seligen Tage! Deutlich Kirchengängern gefüllt, die grünen sehe ich sie wieder vor mir, die damals Fluten. chon bejahrte, aber immer noch stattliche Noch war alles beim „Müller vom Müllerin, wie sie ihre große Wirtschaft Joch“ ruhig. Weder Tier= noch Men¬ o ruhig und sicher zu leiten wußte und chenstimmen ließen sich vernehmen ihren einzigen wohlgeratenen Sohn, der Fenster und Türen waren so fest ver¬ das Ebenbild seiner noch im Matronen¬ wahrt, daß es schien, die stattlichen Ge¬ alter schönen Mutter war, mit aller Sorg¬ bäulichkeiten seien unbewohnt. falt erzog. Ihm zulieb hatte sie nach dem 1. 1
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