Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1904

Maximilian Kautsch in Salzburg, Sohn des Bankdirektors Jakob Kautsch in Steyr, mit der Werkzeugfabrikantens= und Haus¬ besitzerstochter Julie Bachner, da¬ selbst, statt. Am selben Tage vermählte sich in der Vorstadtpfarrkirche zu Steyr der Aufseher der Landes=Bierauflagestation daselbst, Joses Dorfmayr, gewesener Gasthauspächter „Zur Glocke“, mit der Zimmermannswitwe Dorothea Kronsteiner von Weyer. Am selben Tage verließ die Lehrerin Marie Granzner die Schule in Dambach, Gemeinde Garsten, nach 2½jährigem Wirken, um ihren neuen Posten in Gmünd, N.=Oe., anzutreten. An deren Stelle kam die ge¬ prüfte Lehramtskandidatin Marie Etz nach Dambach. In der Pfarrkirche zu Dietach fand an diesem Tage die Vermählung des Besitzers des Darockergutes dortselbst, Josef Hirsch, mit der Bauerstochter Josefa Winkler vom Zehetnergute in Winklern, Ortschaft Kroisbach, statt. Am gleichen Tage vermählte sich in der Pfarrkirche zu Wolfern der Besitzer des Putzgutes in Kerschberg, Florian Bangl¬ mayr, mit der Meierstochter Maria Rosentritt von Altenhof In Grünburg fand am selben Tage die Vermählung des Schlossermeisters Josef Strnadt mit Theresia Oberndorfer, gewesenen Besitzerstochter vom Kleinlehner¬ gute in Steinbach, statt. Der Wirtschafter Georg Riesenhuber vom Landgut „Dieppelhub“ Pfarre Nu߬ bach, heiratete zur selben Zeit die verwit¬ wete Besitzerin des Reslgutes in Göritz, Theresia Oberndorfinger. Am selben Tage wurden in Wartberg getraut der verwitwete Besitzer des Koth¬ bauerngutes dortselbst, Josef Sturmber¬ ger, mit der Bauerstochter Zäzilia Gangl¬ bauer vom Gattringergute zu Strientzing. Ferners erfolgte an diesem Tage in der Pfarrkirche zu St. Pankraz die Ver¬ mählung des dortigen Schulleiters Josef Prager mit der MajorswaiseOlga Hattinger, gewesenen Postexpedientin in Dirnbach. Der Namenstag weiland der Kaiserin Elisabeth, 19. November, wurde seitens der Schulen in der üblichen Weise durch Gottes¬ dienste und einen schulfreien Tag gefeiert. Der nahende Winter kündigte sich dies¬ mal durch den frühen Eintritt eines strengen Frostwetters an. Das Thermometer sank bei eisigen Nordoststürmen zu dem im Monate November ganz abnormalen Tiefstand von 7 und mehr Graden unter Null und im Flußbette der Steyr zeigte sich am 19. No¬ vember bereits eine ganz bedeutende Eis¬ bildung, so daß die fürwitzige Jugend sogar schon das Eislaufen probierte. 127 Am 20. November verschied in Steyr Elisabeth Lainerberger, Auszüglerin vom Gutjahrgute in St. Ulrich und Mutter des Gastwirtes J. Lainerberger, Fabriks¬ straße Nr. 8, im Alter von 74 Jahren. In Kremsmünster verschied am selben Tage Matthias Fellinger in seinem 78. Lebensjahre, welcher durch mehrere Jahr¬ zehnte im Stifte als Kutscher gedient hatte. Zur Kirche in Reichraming wurden um diese Zeit vom geistl. Rate und Pfarrer Jakob Parzer in Gunskirchen 14 schöne Kreuzwegbilder gespendet. Zur selben Zeit wurden ernannt: Der Lehrer 1. Kl. Karl Feicht in Steyr zum in Oberlehrer an der Mädchenvolksschule der Berggasse daselbst; der prov. Bürger¬ zum chullehrer Josef Molterer in Steyr Bürgerschullehrer in Ischl; der Lehrer 1. Kl. Josef Winkler in Sierning zum Oberlehrer dortselbst; der Lehrer 1. Kl. Johann Gansl¬ mayr in Eberstallzell zum Lehrer 1. Kl. in Weyer; der Lehrer 2. Kl. Karl Neulinger in Waldhausen zum Lehrer 1. Kl. in Kirch¬ dorf. Der Gerichtsadjunkt Josef Höfner in Steyr wurde in der zweiten Hälfte November zum Gerichtssekretär für Korneuburg ernannt. Die k. k. Statthalterei in Linz bestätigte zur selben Zeit den rechtlichen Bestand des Vereines „Ritterbund der Germanen auf der Kettenburg“ in Steyr. Am 21. November verschied in Steyr der verwitwete Messerer Josef Doppler im Alter von 75 Jahren. Derselbe war langjähriges Mitglied des Bürgerkorps. 53jährige verwitwete Armen¬ Die pfründnerin Barbara Aigner der Gemeinde Garsten wurde an diesem Tage in ihrem Wohnstübchen im Nebenhäusel Nr. 13 in Kraxental tot aufgefunden. Sie mußte schon am 19. d. nachts einer Lungenlähmung er¬ legen sein. verschied in Am selben Tage früh Losenstein der pensionierte k. k. Bezirks¬ vorsteher Jakob Schulz, nachdem er erst am 5. November seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte. Er war der letzte „Pfleger“ von Losenstein gewesen, eine im Ennstale weit und breit bekannte und äußerst beliebte Persönlichkeit. Jakob Schulz war zu Wien geboren, wirkte 1847 bei der Grafschaft Wels des fürstl. Auerspergschen Oberpfleg¬ gerichtes als Aktuarius und kam dann im elben Jahre als Pfleger nach Losenstein, wo er bis zur Aufhebung der Patrimonial¬ verwaltungen und der Pflegegerichte verblieb. Im Jahre 1849 wurde er der Bezirkshaupt¬ mannschaft Steyr als Bezirkskommissär zu¬ in geteilt und war als solcher bis 1854 Verwendung, wurde dann Bezirksvorsteher in Steyr, kam in gleicher Eigenschaft 1861 nach Waizenkirchen und 1868 zur k. k. Statt¬ halterei in Linz, wo er bis zu seiner im

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