Alle Rechte vorbehalten. Die Stgrapurch. Zeitbild aus Stadt Steprs Gründung von Heinrich Rematmüller.*) —— I. vernichteten und gründeten, auch die Siedelung der Römer an der Stelle „Am Dreieck, von der blauen Enns des heutigen Steyr vernichtet haben. gezogen und von der Steyer grünem Wellen¬ Der Name „Stiriate“ für den Steyr¬ bande —“**), begrenzt von den Berges¬ fluß blieb aber aus der Römerzeit hier riesen der schönen Steiermark, von dunk¬ erhalten, bis Karl der Große die Avaren, len Waldesschatten, von saftigen Wiesen die auch hier in dieser Gegend hausten, als hohe Warte weit hinausragend vertrieb und in langdauernden Kriegen, in die Mündungsebene der Enns, durch¬ in den Jahren 791 bis 798 die Ost¬ sättigt von den balsamischen Lüften aus mark aus dem den Avaren im Kampfe dem Enns= und Steyrtale, im Hinter¬ abgenommenen Lande zwischen Enns grunde oft wogende, wetterdräuende Nebel und Leitha schuf. Im Jahre 876 auf hohem Gebirgeskamm und doch meist war unter den Gauen, in welche zur durchflutet vom herrlichsten Sonnenlicht, besseren Sicherung dieses Land geteilt in dem seine Türme wie Edelsteine auf wurde der Traungau bereits einer einer Krone funkeln, ein Abglanz der der bedeutendsten und dessen Vorsteher reinsten Schönheiten von Gottes Natur hatten Besitzungen an der Traun und so bietet heute die alte Eisenstadt Steyr am Chiemsee und befehligten an der Enns dem Beschauer das Bild eines Gemein¬ und Steyr bis zur Donau herab in wesens, das sich mit Recht eine der festen Burgen. schönsten Perlen des Landes ob der Enns Als Kaiser Otto I. am Sankt Lau¬ nennen kann. renztage des Jahres 955 die Ungarn bei Die Enns und die Steyr, die sich Augsburg entscheidend schlug, focht unter hier vereinigen, wiesen den auf der Suche den Edlen auch Ottokar, seines Namens nach Heimstätten befindlichen Menschen bereits der dritte, Graf im Traungau, auf eine nicht zu übersehende Weise den und Kaiser Otto entließ ihn hernach mit Ort an, wo sich hier „gut wohnen“ ließ, zahlreichen Gnadenbeweisen seiner Huld und so mußte der Raum, wo heute die und Zufriedenheit in die Heimat. Burg und die innere Stadt liegt, schon Noch saßen aber die Ungarn bis zu Christi Geburt besiedelt gewesen sein über Melk herauf und Graf Ottokar und der Römer lugte hier von seiner mußte darauf bedacht sein, den Traun¬ hohen Warte hinaus in die Lande, bestrebt, gau durch kleine Besatzungen, die in festen sein Gebiet vor feindlichen Ueberfällen Burgen aufmerksam nach den Zugängen zu sichern. zur Donau spähen konnten, zu sichern Die „Gottesgeisel“, Attila, oder und bei etwaigen Einfällen der Ungarn doch seine alles verwüstenden Scharen die Bewohner der Mark hinter die festen mochten im Vereine mit den Völkern, Mauern mit Hab und Gut aufzunehmen die im 5. Jahrhundert n. Chr. Staaten Und so durchritt Graf Ottokar die Grenzen des Traungaues und lugte besonders im 9Die diesem Aufsatze beigegebenen Illustrationen Osten nach geeigneten Orten zur Anlage (Zeichnungen von F. Kulstrunk aus der „Heimatkunde von Steyr“) zeigen das Schloß Steyr in alter und neuer Zeit. von Burgen aus und kam dabei auch **) Anfangsworte eines Lobgedichtes auf Stadt Steyr nach Sirnicha, dem heutigen Sierning. von Karl Kaltenbrunner, 1837. 7
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