„Schau'! schau' nur! Hätt's meiner Seel nimmer geglaubt, daß ich das Jochmüller¬ Annerl hinterm Zaun auf der Paß' er¬ wischen tät! ... Jetzt geht mir alleweil ein helles Lichtel auf, warum Du mich auf der Kocheler Kirta so rösch (grob) ab¬ g’speist hast! ... Hättest mir's aber nur auszudeutschen braucht! Wenn ich auch Jahr aus und ein mit harten Buchen¬ klötzen umgeh’, g’rad mir mit dem Holz¬ schlegel zu winken, hättest doch nicht ge¬ braucht! ... Anna hatte sich schon gefaßt und ent¬ gegnete herb: „Aus dem Wald hallt wieder, was man 'nein schreit!“ Ich bin Dir g'rad so handgreiflich Red' g'stan¬ den, als wie Du mich gefragt hast!“ 21 „Natürlich! hätt' ich damals g’wußt, was ich jetzt weiß, so hätt' ich mich zu Dir gar nicht hingetraut!“ lautete Sepps spöttische Antwort. „Mit so einem Neben¬ buhler kann's der Rauterbub freilich nicht aufnehmen! Hätt' ich nur ahnen können daß Dir ein Buckel so gar gut g’fällt, gleich würd' ich mir einen ausg'stopft haben!“ „Was willst denn eigentlich von mir? rief Anna nun zornig. „Meinst Du den Lienhard, so glaub' nur, der will so wenig etwas von mir, als ich von ihm!“ „Jetzt schäm' Dich aber gleich bis in den Tod!“ polterte Sepp: „Mir willst's ableugnen?! Was treibst Dich denn nach¬ her jetzt, noch dazu abends, an seinem Haus herum? Glaubst, ich kenn' Deine
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