Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1903

Fürsten von erprobter, glänzender Bundestreue ein Kaiser einen guten Oesterreich=Ungarn und der in schweren, wie und verläßlichen Freund, Freundschaft bestätigt in besseren Tagen diese ist einer der Männer hat. Mit König Albert und Feldherrn aus dem Leben geschieden, die als auf den Schlachtfeldern dabei waren, Frankreichs in Kämpfen und unter Todesnöthen das Deutsche Reich erstand. Er war, als Kron¬ prinz einer der militärischen Führer in diesem großen Kriege und an den Erfolgen von Gra¬ velotte und Saint=Privat hat er vorzüglichen Antheil. König Albert von Sachsen wurde am 23. April 1828 in Dresden als Sohn König Johann's von Sachsen, des Uebersetzers der Göttlichen Komödie“, des „Juristen unter den Königen“ geboren. Am 29. October 1873 bestieg König Albert den Thron. Seine Regierung ward die Zeit großer Reformen der Verwaltung, des Heerwesens, der Gesetzgebung im Gewerbe¬ und Unterrichtswesen, im Verkehrswesen. Als Nachfolger König Alberts bestieg der am 8. August Johann 1832 als zweiter Sohn des Königs Prinz und der Königin Amalia, geborene Georg als Georg I. den Thron des Königreiches Sachsen. Der neue König vermählte sich im Jahre 1859 mit der portugiesischen Infantin Maria Anna, die am 5. Februar 1884 gestorben ist; aus dieser Ehe sind vier Prinzen und zwei Prinzessinnen entsprossen. Sein ältester Sohn, ridrich August, der nunmehrige Kronprinz. steht im 37. Lebensjahre und ist mit der öster¬ reichischen Erzherzogin Louise, einer Tochter des Erzherzogs Ferdinand, Großherzogs von Toscana, vermählt. Die zweite Tochter des Königs Georg ist die Erzherzogin Maria Josefa, die Gemahlin des Erzherzogs Otto. — König Georg bestätigte das gesammte Staatsministerium im Amte. Am 24. April 1902 feierte Großherzog Friedrich von Baden sein fünfzigjähriges Re¬ gierungsjubiläum. Er wurde am 9. September 1826 als zweiter Sohn des Großherzogs Leopold geboren, übernahm nach dem Tode seines Vaters am 24. April 1852 die volle Regierung Badens (Regentschaft) für seinen an einer unheilbaren Gemüthskrankheit leidenden Bruder, den Erbprinzen Louis, und am 5. Sep¬ tember 1856 die großherzogliche Würde. Durch Urtheil des großherzoglichen Ober¬ landgerichtes in Darmstadt vom 21. December 1901 wurde die Ehe des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und der Großherzogir Victoria Melitta geschieden. Als Ursache der Scheidung wurden ernste Zerwürfnisse, unüber¬ windliche Abneigung und Mangel einer männ¬ lichen Nachkommenschaft angegeben Die Regierung von Lippe=Detmold hat am 19. Juni 1902 das Erbfolgegesetz fertiggestellt, welches die Erbfolge in Lippe=Detmold der gräflich Bisterfeld'schen Linie zuerkennt, und 81 dadurch die Lippe=Schaumburg'sche Linie von der Thronfolge ausschließt. Am 5. August 1901 verschied auf Schloß Friedhofshof zu Kronberg Kaiserin Fried¬ rich, die Gattin des Josefinischen Hohenzollern Frühlingskaisers, die Gattin des idealgesinnten Kaiser Friedrichs. Der Tod hatte damit seine Schatten über das Haupt einer edlen Frauen¬ gestalt gesenkt. Kaiserin Friedrich oder richtiger Kaiserin Victoria, wie sie auch bis nach der Thronbesteigung Kaiser Wilhelm II. officiell ge¬ nannt wurde, war am 21. November 1940 in Buckingham=Palast zu London als das erste Kind der Königin Victoria von England und des Prinz=Gemahls Albert geboren. Am 29. Sep¬ 5 tember 1855 verlobte sie sich mit Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, dem späteren Kaiser Friedrich und am 25. Jänner 1858 fand dann im Buckingham=Palaste die Trauung statt Koloman Tisza. Fürst Am 19. April 1902 starb in Greiz Alter Heinrich XXII. von Reuß; er war im einer von 13 Jahren unter Vormundschaft 1859 Mutter, der Fürstin Karoline, im Jahre Die einem Vater in der Regierung gefolgt. Zügel ergriff er selbst nach erreichter Volljährig¬ eit im Jahre 1867. Mit dem Fürsten Heinrich XXII. von Reuß ist das Aussterben der älteren Linie des vom Reichsvogt Erkenbert von Weida stammenden Fürstenhauses Reuß im Mannes¬ tamm besiegelt. Zwar ist noch außer fünf Töchtern ein Sohn, Erbprinz Heinrich XXIII. am Leben, weil dieser aber unheilbar krank (taubstumm und blöde) ist, so geht in Wahrheit des Reich Reuß=Greiz=Schleiz=Lobenstein schon jetzt an die üngere Linie über. Am 24. April 1902 hat denn auch Fürst Heinrich XIV. Reuß jüngere Linie die Regentschaft des Fürstenthum Reuß ältere Linie angenommen Am 20. Juli 1901 wurde die Gemahlin des Prinzen Friedrich August von Sachsen,ge¬

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