Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1903

63 aus seinen Briefen sprach eine geheime, immer entführte, nach, bis er seinen tiefe Sehnsucht, nicht nur nach Es, nein, Blicken entschwand, dann kehrte er in das auch nach ihr, doch ehe sie zurückkehrte, Haus zurück — ein einsamer Mann. mußte Alles offen und klar zwischen ihnen * * * sein. Da kam die plötzliche Krankheit des Es fieberte stark. Das Kind war die Kindes. Sie hatte ihrem Manne tele¬ „ ganze Zeit über so munter gewesen, hatte graphirt, Ruckantwort erhalten, daß er so sich so prächtig entwickelt, daß die Mutter bald wie möglich kommen würde, und sich oft im Stillen fragte, was ihr Mann jetzt erwartete sie ihn stündlich mit fiebern¬ wohl dazu sagen würde, wenn er das dem, ungeduldigem Herzen, denn der Zu¬ Kind wiedersähe. Sie selbst war eine An¬ stand des Kindes hatte sich, nach dem AARG S Sn 4120 S S N M 2 —200 SL + 4 111 2 IN 2 ∆ 4 W □ 74 4 2 8 p S 8 ∆ 225 — 8 4 25. S 1 2 Ausspruch des hiesigen Arztes, verschlim¬ dere geworden, ihre körperliche Gesundheit mert. Sie sah nach der Uhr, jetzt müßte hatte sich gestärkt und nach und nach war er kommen, wenn er mit diesem Zuge ge¬ damit auch etwas mehr Ruhe und Fassung fahren. Eben wollte sie ans Fenster treten, in ihre Seele gekommen. Sie fing an, die da erscholl die Hausglocke, sie hörte öffnen, Sache mit anderen Augen anzusehen. Die ein wohlbekannter Schritt näherte sich, Beiden hatten sich wohl schon früher ge¬ die Thüre ging auf und ihr Mann trat liebt, da war sie gekommen und dazwischen herein. Sie hatte das Gefühl, als müsse getreten u. s. w. Freilich, die Untreue, das ihr das Herz stillstehen, doch trat sie ihm Hintergehen ließ sich nicht wegzaubern. äußerlich gefaßt entgegen. Schweigend Jedenfalls wollte sie klar sehen, ganz reichten sie sich die Hände, dann wies sie klar, sie wollte ihrem Manne Alles schrei¬ auf das Bettchen und hastig trat er an ben. Sie wußte, er fühlte sich einsam,

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