bei Großraming ernannte am 16. September Pfarrer Josef Wintersberger in An¬ erkennung seiner Verdienste in Angelegenheit des dortigen Kirchenbaues zum Ehrenbürger. Der geschätzte Pfarrherr wurde zur selben Zeit auf die Pfarre Gaflenz investirt, wo am 21. October dessen Installirung in der eierlichsten Weise erfolgte. Pfarrprovisor Anton Winkler von Gaflenz kam in der gleichen Eigenschaft nach Neustift. Ein alter Krieger wurde am 18. Sep¬ tember in Steyr ehrenvoll zu Grabe getragen, nämlich der Telegraphenleitungs¬ Aufseher i. P., Anton Chalupka, welcher in seinem 82. Lebensjahre starb. Derselbe hatte schon im Jahre 1837 unter Kaiser Ferdinand gedient und 1846 den Feldzug in Polen mitgemacht. Sechs Auszeichnungen zierten seine Brust. Am 19. September erfolgte die Eröffnung der neuen Brücke über den Lausabach auf der Reichsstraße in Losenstein, welche durch den dortigen Bau=Unternehmer Engelbert — Der Da Giau hergestellt worden war. Cementwaaren=Erzeuger Johann Wenk von Losenstein beendete in diesem Monate in der Gemeinde Lausa eine Reihe von Cement¬ bauten am Stoda= und Lausabache, darunter den Bau zweier Brücken. Der Männergesang=Verein „Lieder¬ kranz“ in Bad Hall unternahm am 19. und 20. September einen herrlich gelungenen Ausflug über Micheldorf, Klaus 2c. nach Hinterstoder und Windischgarsten In der am 20. September abgehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung des Turnvereines in Steyr wurde nach einem eingehenden Berichte des Vorstandes Franz Kiderle über den Gauturntag in Salzburg und die dortselbst beschlossene Aenderung des Gau=Grundgesetzes der An¬ trag des Turnrathes, die Satzungen dahin abzuändern, daß künftig nur „Arier deut¬ chen Stammes“ Mitglieder des Turnver¬ eines sein können, einstimmig angenommen und ebenso der Aenderung des Vereins¬ namens in „Deutscher Turnverein in Steyr“ zugestimmt. Anfangs December er¬ folgte die Genehmigung des neuen Statuts durch die k. k. Statthalterei in Linz Am 21. September Früh wurde der 67 Jahre alte, verwitwete Gasthausbesitzer Mathias Seiberl in Nöstelbach, Ge¬ meinde St. Marien, in seinem Schlafzimmer erhängt aufgefunden. Das Motiv des Selbst¬ mordes blieb unbekannt. Die Vorturnerschaft des ersten Bezirkes (Linz) unternahm am 23. September eine Turnfahrt nach Kirchdorf bei reger Betheiligung der angehörigen Turnerschaft. An dem Schauturnen betheiligten sich die Turnvereine von Linz, Steyr, Urfahr, Bad Hall, Windischgarsten und Kirchdorf. Das Fest, welches mit einer feuchtfröhlichen 119 Kneipe und einem Tanzkränzchen schloß, nahm einen sehr schönen Verlauf Der Gasthof „Zum goldenen Pflug“ in Steyr, Sierningerstraße Nr. 34, zuletzt im Besitze der Eheleute Albin und Anna Halle¬ moschnigg wurde am 24. September bei executiver Feilbietung vom Brauereibesitzen Anton Dreher in Kleinschwechat um 64.300 K erstanden. Bei der am 24. September in Michel¬ dorf stattgehabten Wahl der Gemeinde¬ vorstehung wurden Johann Schlager Ortner in Kremsdorf, zum Gemeindevor¬ Gemeinderäthen Franz steher, und zu Hofinger, Kunstmühlbesitzer in Krems¬ dorf, Michael Tretter, Schöberl in See¬ bach, Franz Baumgartner, Kaufmann in Micheldorf, und Franz Uebleis, Wolf¬ gangeder in Wienerweg, gewählt. Der Hausbesitzer Johann Weiermeyr welcher 1900 als von 1885—1888 und von 1891 — hatte eine 62 Gemeindevorsteher fungirte, Wiederwahl in den Gemeindeausschuß abgelehnt. Am oberösterreichischen Pilger¬ zug nach Rom, welcher am 27. September Nachmittags unter Führung des Bischofs abging und Dr. Doppelbauer von Linz viele Pilger Steyr passirte, nahmen auch Stadtpfarrer aus Steyr (unter andern Egendorf, Strobl), Aschach, Behamberg, Garsten, Gleink, Kleinraming, Kleinreifling, St. Marien, Micheldor Kremsmünster, Sierning, Sierninghofen, Wartberg, Weyer und Wolfern theil. Der beim Bruckmüller (Schiedlmühle) zu Kirchberg Nr. 38 bedienstet gewesene 48 Jahre alte Müllergehilfe Michael Hauer stürzte am 27. September beim Obstpflücken so unglücklich vom Baume, daß er in Folge Zertrümmerung der Schädel¬ decke bald darauf seinen Geist aufgab. Der¬ selbe war aus Kematen gebürtig Am 28. September verschied in Steyr Anton Petermandl, der Custos der be¬ rühmten, von ihm angelegten und nach ihm benannten Messersammlung an der k. k. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen¬ und Stahlindustrie in Steyr, plötzlich in einem 81. Lebensjahre. Er war am 2. Juli 1820 in Linz geboren, ein Sohn des Salz¬ burger Landesvertheidigers und Pflegers Anton Petermandl, und trat nach absolvir¬ ten Gymnasialstudien in Salzburg bei der k. k. Provinzial=Staatsbuchhaltung ein, wo er von 1843—1867 bis zum Rechnungs¬ official l. Classe diente. In Pension getreten, wurde er Hilfsbeamter der Salzburger Land¬ chaft, dann der fürsterzbischöflichen Diö¬ cesanbuchhaltung, weltlicher Anwalt der Congregation der Barmherzigen Schwestern und führte auch die Verwaltung des Nonn¬ berger Benedictinerinenstiftes zu Salzburg 1882 wurde er zum Custos an der oben
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