148 ziemenden Dank auszusprechen, deren Bei¬ träge die Möglichkeit boten, allen Ausstellern eine vollständig kostenlose Betheiligung an der letzten Pariser Weltausstellung bieten zu können. Nach einem Vortrage des Aus¬ tellungs=Installateurs Michel Blümel¬ huber sprach Handelskammerrath Josef Huber Worte der Anerkennung und des Dankes an kais. Rath Tomitz, welcher stets unermüdlich im Centrum aller gewerblichen Bestrebungen stehe und sich um das Zustande¬ kommen dieser Collectivausstellung wieder ein großes Verdienst erworben habe. Am selben Tage starb der Besitzer des Rodlmayrgutes in Schwamming, Gemeinde Garsten, Caspar Schedlberger, in seinem 7. Lebensjahre. Derselbe war weit und breit als Pferdehändler bekannt und geschätzt. Er hätte schon vor vier Jahren seine goldene Hochzeit feiern können. In Kremsmünster starb an diesem Tage der ehemalige Schlossermeister Philipp Fechter in Au in seinem 79. Lebensjahre. Er war langjähriges Mitglied der dortigen Bürgergarde, welche ihm das letzte Ge¬ leite gab Am 17. Mai verschied in Steyr nach langem Leiden der geachtete Partieführer der österr. Waffenfabrik, Franz Hussak, in seinem 54. Lebensjahre. Derselbe war durch 34 Jahre in der Waffenfabrik, dar¬ unter 30 Jahre als Partieführer, beschäftigt. Am selben Tage Früh wurde der 66jährige Oeconomiebesitzer Joh. Mitter¬ huber (Burghuber) in Zehetner Nr. 2, Gemeinde Steinbach a. d. Steyr, am Wege, kaum 30 Schritte vor seinem Hause, todt aufgefunden. Er war spät Abends von einer Geschäftsreise aus Steiermark heim¬ gekehrt, wobei ihn kurz vor Erreichung seines Hauses ein Schlaganfall betroffen hatte. Am 18. Mai fand in der Stadtpfarr¬ kirche zu Steyr die Vermälung der Waffen¬ fabriks=Oberwerkführerstochter Mizzi No¬ wak mit dem k. k. Staatsbahnbeamten Franz Baumgartner in Garsten statt. Am selben Tage stürzte der Klingen¬ chmied Mathias Berger, als er von seiner Arbeit bei der Firma Winternitz Neffen in Steyr heimging, am Hammer¬ schmiedberg leblos zusammen. Ein Herz¬ chlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Er war 63 Jahre alt und verheiratet. Gemeindearzt Dr. Carl Reisser in Neustift, welcher zum Gemeindearzt in Alt¬ heim ernannt worden war, verließ mit seiner Familie am 18. Mai ersteren Ort, in wel¬ chem er über ein Jahr thätig gewesen. Sein Scheiden wurde in der ganzen Neustifter Gegend allgemein bedauert, da sich Doctor Reisser schon der größten Beliebtheit erfreute. In Weinzierl, Gemeinde Micheldorf, erhängte sich am gleichen Tage der 46 Jahre alte Besitzer des Hurnausengutes, Johann Pramhaas, in seiner Wagenhütte. Er oll die That aus Furcht vor einer gericht¬ lichen Anzeige verubt haben. Der unglück¬ liche Mann war sonst harmloser Natur, fleißig und im oberen Kremsthale gut bekannt. Die Gesellschaft der Musik¬ freunde in Steyr veranstaltete am 19. Mai, Nachmittags, im Festsaale der Industriehalle daselbst unter der kunst¬ verständigen Leitung ihres Musikdirectors Franz Bayer ein großes Concert, welches unter Mitwirkung des Männer¬ gesangvereines „Kränzchen“ mit seinem gemischten Chore, der „Steyrer Liedertafel“ und dessen Damenchor, sowie des Chores der k. k. Oberrealschule stattfand. Aufge¬ führt wurde Schumann's Symphonie Nr. 1 in B-dur für großes Orchester, Volkmann's Serenade Nr. 3 in D-moll für Streichorchester, wobei Bürgerschullehrer Carl Webern¬ dorfer mit großer Meisterschaft das Cellosolo spielte, und Bruckner's großes Te Deum, in welchem die Soli folgende einheimische Kunstkräfte übernommen hatten: Therese Jurkowic (Sopran), Mizzi Amt¬ mann (Alt), Friedrich Donaubauer Tenor), Edmund Köstler (Baß) und Moriz Großauer (Violine). Das Orchester zählte 60 Musiker, der Gesangschor circa 200 Sänger und Sängerinen. Zu dieser hervorragenden musikalischen Aufführung waren viele kunstsinnige Besucher von aus¬ wärts erschienen, wie auch Steyr's Musik¬ freunde vollzählig vertreten waren; es war ein Massenbesuch aus Nah und Fern zu verzeichnen. Der großartige künstlerische Erfolg rechtfertigte das hohe Interesse, welches man dem Concerte allseits ent¬ gegenbrachte. Es war eine wahrhaft glän¬ zende Aufführung, die in der Musikgeschichte Steyr's ein Ehrenblatt ausfüllen wird für alle Zeiten Der Geselligkeitsverein der Eisenbahn¬ beamten in Linz unternahm an diesem Tage bei herrlichstem Wetter mittelst Separat¬ zuges einen Ausflug nach Leonstein, wo die über 300 Theilnehmer festlich empfangen wurden. Ein Theil der Ausflügler fuhr bis Molln, während der Großtheil sich in Wecht's Gastgarten in Leonstein trefflich unterhielt. In Ternberg wurde am selben Tage das den Eheleuten Johann und Anna Trutzenberger gehörige Kleinhaus Nr. 22 zu Edlgraben ein Raub der Flammen. Bei den größtentheils hölzernen Baulichkeiten und der Wassernoth konnte die Ternberger Feuerwehr nicht viel ausrichten. Hiebe verbrannte der taubstumme, 43 jährige Bruder des Besitzers, Michael Trutzen¬ berger, welcher in einer Bodenkammer
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