von Neuhofen circa 100 Schritte vom Bach¬ mayr'schen Bauerngute zu Weißenberg abseits vom Wege an einer kleinen Berg¬ lehne im Schnee als Leichen aufgefunden Obwohl der Leichenbeschauer Tod durch Erfrieren constatirte, verbreitete sich das Gerücht, die beiden Faderl seien ermordet worden, und die Beunruhigung in der Be¬ völkerung stieg immer mehr. Deshalb ordnete das Gericht die Exhumirung der am 24. Februar in Traun beerdigten Faderl (Vater und Sohn) an, wobei an der Leiche des Letzteren eine Darmverletzung constatirt wurde. Zu Folge dessen wurde der Gastwirth Franz Willnauer in Weißenberg in Haft genommen, da er erzählt hatte, er sei am 13. mit den beiden Faderl gegangen, habe mit denselben einen Streit gehabt, und habe Unterrohr. dem Einen einen Taucher gegeben. Die pein¬ lichst durch die Staatsanwaltschaft in Steyr welche eine durchgeführte Untersuchung, große Ausdehnung nahm, führte aber zu dem Resultate, daß Willnauer an dem Tode weder des einen noch des anderen Faderl chuld sein könne, weshalb derselbe au freien Fuß gesetzt und die Untersuchung wider ihn eingestellt wurde. Es schien er¬ wiesen, daß beide Faderl eines natürlichen Todes durch Erfrieren gestorben sind. Am 14. Februar Abends wurde das der Schlossermeisterswitwe Heiler gehörige Rosenauergütel in der Au bei Leonstein ein Raub der Flammen. Der Hausstock blieb Dank der raschen Hilfe erhalten. Am Brand¬ platze waren erschienen die Spritze von Leon¬ tein, Schmiedleithen und Agonitz, sowie die Feuerwehr von Molln. Das Feuer war durch den blödsinnigen, 28jährigen Ludwig Gradauer, welcher im selben Hause wohnte, gelegt worden Reichlicher Schneefall, welcher nach 135 längerer Pause wieder eintrat, und ein be¬ deutendes Sinken der Temperatur bewirkte, daß am 15. Februar die Enns oberhalb der Rederau abermals zufror und sich in diesem Winter schon der zweite Eisstoß im Ennsflusse aufbaute. Auf der starken Eis¬ decke entwickelte sich täglich fröhliches Treiben mit Schlittschuhlaufen und Eisschießen, bis am 24. Februar wieder Thauwetter eintrat. Das Einkehrgasthaus „Zum weißen Lamm“ in Steyr, Stadtplatz Nr. 28, ging Mitte Februar durch Kauf aus dem Besitze des Spirituosenhändlers Gottfried Reis an die bisherigen Pächterseheleute auf diesem Geschäfte, Martin und Anna Kühberger, um 56.000 K über. Am 15. Februar verschied in Wien die gewesenen Kattundrucks=Fa¬ Gattin des brikanten Raimund Waller in Steyr, Katharina Waller, nach langem Leiden in ihrem Die Ver¬ 2 53. Lebensjahre. blichene, welche sich mit ihrem Gatten nicht lange vorher erst in's Privatleben zurückgezogen hatte und nach Wien über¬ siedelt war, genoß in den Bürgerskreisen Steyr's hohe Werthschätzung und Beliebt¬ heit, weshalb ihr Ableben all¬ eits aufrichtige Theilnahme erweckte. Ihre Leiche wurde Steyr überführt. nach Am selben Tage verschied im Markt Kremsmünster der bestbekannt gewesene Ge¬ meindearzt und Besitzer des Hauses Nr. 23 dortselbst, Anton Ramnek, nach längerem Leiden in seinem 65. Lebens¬ jahre. Sein Leichenbegäng¬ niß erbrachte den Beweis für die allgemeine Beliebtheit, deren sich der Verblichene als Arzt und Mensch in allen Kreisen erfreute. Am 16. Februar fand in der Vorstadt¬ pfarrkirche zu St. Michael in Steyr die Vermälung der Oberlehrerstochter Marie Markut mit dem Geschäftsleiter Josef Uebleis von Kirchbichl bei Kufstein statt. In Kleinraming starb am 17. Februar der gewesene Hammerwerksbesitzer Franz Müllner im hohen Alter von 79 Jahren nach langem Leiden und nachdem er in letzter Zeit auch sein Augenlicht verloren hatte. Er war als strebsamer, reeller Geschäftsmann in weiten Kreisen, vor allem auch in Steyr, wo am Grünmarkt sich die Niederlage des Müllner'schen Hammerwerkes befindet, be¬ eines biederen tens bekannt und ob Charakters geschätzt. Franz Müllner hatte ein Hammerwerk fast 50 Jahre lang geführt, bis er es 1897 seinem Sohne übergab. Er war auch seinerzeit Gemeindeausschuß von Behamberg.
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