letzten Obstausstellung als Comitémitglied und geschickter Arrangeur große Verdienste erworben. Der Gabelsberger=Stenographen¬ verein in Steyr verlor in ihm seinen lang¬ jährigen Schriftführer und Cassier. Die Trauer um den Heimgegangenen, welcher in allen Kreisen geschätzt und beliebt war, war eine große und aufrichtige In Dietachdorf, Gemeinde Gleink, ver¬ chied am 22. December der Besitzer des sogenannten Brucknerhauses und ehemaliger Besitzer des Steinfellnergutes in Gleink, Victus Höllhuber, im Alter von 97 Jahren. Er war im Jahre 1804 als der Sohn der damaligen Besitzerseheleute vom Spiegel¬ hubergute zu Bad Hall geboren und heiratete 1825 die Besitzerin des Steinfellnergutes zu Gleink, deren irrsinniger Gatte dieses Gut in Brand gesteckt hatte und dabei um's Leben gekommen war. Höllhuber brachte es durch Fleiß und Tüchtigkeit zu Wohlhabenheit, aber auch zu großem Ansehen, da er in allen landwirthschaftlichen Fragen und Lagen ein gerne hilfsbereiter Rathgeber war. Zur Zeit der Pfleggerichte bekleidete er das Amt eines Gemeinderichters. Ein Wohlthäter der Armen, ist auch seiner Intention der Bau des Armenhauses in Gleink zu danken. Er behielt bis zu seinem Lebensende seine geistige Frische und erzählte gerne von seinen Erleb¬ nissen, die sich bis zur französischen Invasion zurückerstreckten In der Holzarbeiterhütte des Roßnecker¬ gutes in Innerbreitenau entstand am 22. De¬ cember Morgens ein Brand, welcher die ganz aus Holz gebaute Hütte schnellstens in Asche legte. Die Arbeiter, welche in der¬ elben schliefen, konnten nur mit knapper Noth ihr Leben retten. Denselben verbrannte ihre ganze Habe In der zweiten Hälfte December wurde Dechant Franz Falkner in Weyer zum Consistorialrathe ernannt Das Curhotel in Waldnenkirchen wurde in der zweiten Hälfte December von Baronin Wrede um 16.000 K angekauft Um dieselbe Zeit geruhte Se. Majestät der Kaiser zum Kirchenbau in Nußbach 1000 K zu spenden Der 23. December war für die Bewohner Reichraming's ein Festtag, denn es wurde die von einer edlen Wohlthaterin gespendete neue Glocke nach dem sonntäglichen Gottes¬ dienste vom Bahnhofe auf festlich ge¬ chmücktem Wagen zur Kirche geführt und im Beisein einer zahlreichen Menschenmenge auf dem vom Zimmermeister Franz Wei¬ dinger von Steyr errichteten Glocken¬ stuhl aufgezogen. Die Glocke, ein Meisterstück des Glockengießers Josef Oberascher in Salzburg, wiegt 2250 Kilogramm und hat einen Durchmesser von 1·48 Meter. Sie wurde in Salzburg's Domkirche geweiht und erhielt den Namen der heiligen Agnes, den Tauf¬ 129 namen der Spenderin. Pfarrer Ortner aus Losenstein hielt bei der Feierlichkeit eine ergreifende Anrede. Das ganze neue Geläute wird drei Glocken mit den Tönen Fis und A umfassen; die Letzteren zwei D, ehlen noch. Leider fehlt zur Kirche noch der projectirte 48 Meter hohe Thurm, dessen Bau vorläufig noch eine Frage der Zeit ist. In Spital am Pyhrn ist am 23. De¬ cember der Gasthaus= und Realitätenbesitzer seinem 800Windischbauer in Josef 52. Lebensjahre an den Folgen eines Schlag¬ flusses gestorben. Derselbe stand bis vor drei Jahren durch mehrere Perioden an der Spitze der dortigen Gemeindevorstehung, wie er auch in verschiedenen Corporationen und Vereinen sich nützlich machte, und daher eine weitbekannte und geschätzte Persönlich¬ keit war. Am 25. December verschied in Sierning¬ hofen der Bäckermeister und Gasthausbesitzer Michael Meyer im 74. Lebensjahre, ein hochgeachteter Mann, dem das Schützen¬ corps, der Veteranenverein, die Feuerwehr, die Genossenschaft und eine zahlreiche Menge Volkes das letzte Geleite gab. In der Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyr am 28. December gelangte das Präliminare des Stadthaushaltes pro 1901 zur Verhandlung und Annahme. In dem Voranschlag des Gemeindehaus¬ haltes erschienen folgende Posten auf: Ordent¬ liche Einnahmen 243.229 K, Gesammt=Aus¬ Zur Bedeckung des gaben 653.884 K. Abganges per 410.655 K wurde angenommen K eine 60% Gemeindeumlage per 172.000 be¬ woran die Waffenfabrik mit 30.000 K theiligt ist, die Zinskreuzer mit 23.000 K, eine Verbrauchsumlage auf Bier mit 160.000 K eine Verbrauchsumlage auf gebrannte geistige Flüssigkeiten mit 2800 K, Verzehrungssteuer¬ Zuschläge mit 13.600 K und Kaufschillinge mit 5400 K, sowie der nicht verwendete Rest vom vorjährigen Darlehen per 150.000 K im Betrage von 50.000 K. Hienach verblieb ein von voraussichtlicher Ueberschuß 16.145 K. Der außerordentliche Reservefond — In der¬ der Stadtcasse beträgt 16.000 K. elben Sitzung gelangte der Bericht über die Fertigstellung des Schutzdammes am Eysn¬ felde zur genehmigenden Kenntnißnahme. Hienach war die veranschlagte Kostensumme per 80.000 K um 16.876 K 53 h überschritten worden. Inclusive der sofort nach der Hoch¬ wasserkatastrophe nothwendig gewesenen provisorischen Schutzvorrichtungen beläuft ich das Gesammterforderniß für den Damm¬ bau auf 101.446 K 25 h. Den seitens der Stadtgemeinde unbedeckten Rest der Bau¬ kosten per 9684 K 75 h übernahm der ob.=öst. Landesausschuß auf Conto des Landes¬ ondes. Der Bau des Dammes war am 27. October vollendet worden. 9
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