Der schmerzliche, jammernde Ton, in welchem sie dieses sagte, traf ihn in's Herz und ein Gefühl der Beschämung überkam ihn. Lieschen sanft auf den Boden stellend, erwiderte er begütigend „I will Di' ja net beleidinga, Monie I siahg's dankbar ein, daß Du mir schor viel Guat's 'than hast. D'rum laß mi zu Dein' und mein' Best'n amal ganz aufrichti' sein und Dir All's erklär'n Ich mach's kurz, so wie es sich ziemt für mi', als vierz'gjährig'n Mann, der noch dazu Dei' Schwager is: Dei' Vater Monie, hätt's gern, daß i Di' heirat'. Da sie schwieg und nur die Hände vor das jäh erblaßte Gesicht drückte fuhr er fort: Schau, Monie, i halt' Di' für a Weibsbild, dem koa' Mensch auf der Welt und i am allerwenigst'n sein' Re¬ spect versag'n kann. I kunt' mir auch koa besser's und tüchtiger's Weib wünsch'n als Di, aber — es mag vielleicht lächerli 13 sei' für an Mann in mein' Alter i verlang mir ohne Liab net z’heirat'n. „Natürli', Dei' Liab hat ja die dem Mühlbursch'n sei' Mensch!“ ertönte es halberstickt hinter ihren Händen. „Wenn's so wär' dann wär' i auch g’setzt g'nua', das Niemand'n z'sag'n, und mi' net lächerlich z'macha. „Als ob Du Dich net schon längst lächerlich g'macht hätt'st!“ rief sie nun wildausbrechend. „Glaubst Du, es woaß 's net schon a Jed's im Haus, im Dor ob'n, überall? Glaubst, es woaß 's die falsch' Schlanga net schon selber? — O es gibt ihr a Gaudi ab, daß ihra Herr der charaktermäßige, stolze Wolfsmüllner in sie vernarrt is, derweil sie sich mit an Andern über Di' lustig macht! Es is a schandvolle G'schicht', schandvoll 7 für uns, für „Monie!“ unterbrach er sie drohend Vergiß Di' net z’weit, sunst müsset i Di heut noch ausschaffa, was mir z’widerwär'!“
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