Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1901

120 Johann Georg Morzer, Genrebild, ge¬ malt von v. Pflügel 1849, Spiegel, Hochzeitsgeschenk aus dem Löwenwirths¬ haus in Steyr. Die Wohnungs=Ein¬ richtung ist aus dem Schiefermayr'schen Hause in der Berggasse in Steyr und wurde vom französischen Platzcomman¬ danten Bounetou im Jahre 1805 benützt. Mittelgang: Alte Glocke aus dem „Bruderhause in Steyr, gespendet von Frau Gräfin Anna Lamberg=Werndl, Darstellungen aus dem oberösterreichischen Bauernleben, verfertigt und gespendet von Frau Marianne Kautsch, zwei Zünd¬ maschinen aus dem Anfange des 19. Jahr¬ hunderts, Oelbild: Jonas mit dem Haifisch. 5. Nische, links: (Bauernzimmer und Bauerngeräthe.) In diesem Zimmer sind alle jene Gegenstände zu¬ ammengestellt, die auf das bäuerliche Leben Bezug haben. Ein altes präch¬ tiges Bauernbett aus dem 17. Jahr¬ hundert Eigenthum der Frau Marianne Kautsch), auf dem Bette ein bemalter Korb, Thongeschirre zum Tragen von Flüssigkeiten, Kupfergefäß, Garnhaspel. große alte Kuhglocke, Mehlmaß, Schul¬ tasche aus bedruckter Leinwand. Eine bemalte Bauerntruhe. Auf derselben be¬ inden sich: Ein Mangbrett, Nähkissen, ein bemalter Korb. Rechts davon: Mauerkastenverkleidung, zwei bemalene Kästchen, Stopfer Holzschale, Dose, zwei bemalene Schachteln, Spiegel, ein Engels¬ kopf an einer Saite, als Barometer be¬ nützt. Eine Wiege, ein Kindersessel, Sessel, ein Wandtisch, worauf Teller, Krügerl, Bibel und Seiher, ein Ofen, worauf Salzfaß, Leuchter mit Kerze, Krügerl und Teller vervollständigen die Wohnungseinrichtung Auf der Wand ober dem Tischerl ind ein Löffelkorb mit drei Löffeln, eine Uhr, eine Schüsselrem (Stellage für Teller und Schüsseln), Haarbrecheln, Bauernbandlstuhl, zwei kleinere Bilder und zwölf Glasbilder, den Kreuzweg darstellend, angebracht. Eine alte Truhe, Laterne und ein Zöger vervollständigen diese Gruppe. Nunmehr folgt ein Wandkasten, worin sich zwei Deckeln, ein wächsernes Christusbild und ein bemalenes Kästchen befinden. Auf diesem Wandkasten sind eine bemalene Schachtel, eine Holzflasche, ein Holzschafferl, eine bemalene Flasche, Christus am Kreuze und ein Todtschläger angebracht. Hinter dem Himmelbett: Sechs Glasbilder mit Darstellungen von Heili¬ gen, ein Hirschgeweih, auf welchem sich ein Bauernhut, Riemenzeug, eine Schlitten¬ peitsche, eine alte Peitsche, eine Stall¬ laterne und ein Schellenkranz befinden. Ein mit Blumen bemalener Bauern¬ kasten aus dem siebzehnten Jahr¬ hundert. Auf demselben befinden sich: eine Bauernkrippe, ein Hutstock, Christus am Kreuz; ober demselben eine so¬ genannte „Schwarze Maria. —Ein Spinnrocken, eine kleine Presse, zwei Glasbilder und ein Bauernaltar füllen den übrigen Raum. Vorne steht der Bauerntisch mit der eigenartigen Be¬ malung mit Eßbestecken, zwei Sessel, auf dem einen der Bauer (Figurine, mit Gabel und Messer), vor ihm auf dem Tische Krug, Holzteller, Eßbesteck und Leuchter mit Kerze. An der linken Wand dieses Bauern¬ zimmers ist eine alte Thürverkleidung und Thüre mit alten Holzschnitten, eine Mäusefalle, ein Rosenkranz, eine Maria¬ zeller Muttergottes, bemalen (Eisenguß) drei Glasbilder, ein Handtuchhälter mit Handtuch. Ober der Thüre sind angebracht: Eine Laterne, eine Bibel, ein Kreuz aus Holztheilchen, eine Schüssel aus Holz, einFidibusbehälter und eine alte Krippe. Ein Schüsselkorb mit Bauern¬ schüsseln und Bauernkrügen, oberhalb ein Hirschgeweih mit einem aus Holz geschnitzten Hirschkopf bilden den Schlufs unseres Bauernzimmers. 6. Nische, Pfeiler: (Schneider¬ werkstätte.) Wirthshausschild der Jäger, italienischer Kopf (Holzsculptur), Gewehr in ungewöhnlicher Dimension (Erinnerung an das Werndlfest am 5. September 1869).

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