116 eine Reinigung des Museums und seiner Objecte vorzunehmen Alles das wurde in dieser Zwischen¬ zeit von der für das Museum rastlos thätigen Frau Marianne Kautsch und dem Custos gemacht und am 1. April 1900 konnte das Museum wieder dem Publicum geöffnet werden Um jene Elemente fernzuhalten, die kein eigentliches Museums=Interesse haben, wurde vom Custos folgende Ordnung für den Besuch des Museums dem Ge¬ meinderathe zur Genehmigung vorgelegt und von diesem in der Sitzung vom 30. März l. J. genehmigt 1. Das Städtische Museum in Steyr ist jeden Sonn= und Feiertag und an Donnerstagen von 9 bis 12 Uhr Vor¬ mittags zur Besichtigung geöffnet. 2. Die Eintrittsgebühr beträgt an diesen Tagen für jede Person 20 Heller Kinder unter 10 Jahren werden nur in Beglei¬ tung von Erwachsenen eingelassen und sind in diesem Falle frei. 3. Die P. T Besucher des Museums haben sich den Anordnungen der Aufsichts¬ organe unbedingt zu fügen Außer an den oben angeführten Tagen ist das Museum gegen Anmeldung beim Hausmeister der Industriehalle und gegen eine Eintrittsgebühr von 40 Hellern per Person zu besichtigen. Damit bin ich mit meiner Darstellung des Entstehens des Museums bis auf den heutigen Tag gelangt, und es obliegt mir nun, in einer kleinen Skizze die Eintheilung des Museums und die Gruppirung der ausgestellten Gegen¬ stände zur Darstellung zu bringen Ich bemerke vor Allem, daß diese Eintheilung des Museums noch immer eine mangelhafte ist, und daß ich nur in Umrissen und in Schlagworten die Be¬ schreibung der einzelnen Objecte geben kann, da sowohl die Numerirung der einzelnen Objecte als auch die Kata¬ logisirung noch nicht durchgeführt ist, sondern von mir erst begonnen wurde. Möge daher kein strenger Maßstab an diese Arbeit angelegt und sie nachsichtig beurtheilt werden. Doch dürfte für allgemeine Zwecke und um eine Uebersicht über das ganze Materiale des Museums zu gewinnen, diese skizzenhafte Darstellung genügen. Das „Städtische Museum in Steyr besteht im Erdgeschosse aus einem Vor¬ raum und dem Saal I. Im ersten Stocke befindet sich Saal II. Im Saal I sind die Objecte in 3 Kästen, 4 Pulten und 8 Nischen aus¬ gestellt, während der Saal II 7 Pult¬ kästen, 17 Pulte und 1 Glaskasten ent¬ hält. Die Numerirung der Kästen, Pulte und Nischen beginnt vom Eintritte ins Museum in beiden Sälen auf der rechten Seite, geht im Saale I vom ersten Kasten rechts auf die Pulte in der Mitte über, und schließt mit dem Kasten links vom Ein¬ gang, während die Nischen separate Nume¬ rirungen haben, setzt sich im Saale II längs den Wänden bis zum letzten Kasten auf der linken Seite beim Eintritte fort, übergeht sodann auf die Pulte in der Mitte und schließt mit dem großen Glas¬ kasten in der Mitte des Saales. A. Erdgeschoß. Vorraum. Verschiedene Porträts und Oelbilder ohne künstlerischen Werth, darunter ein Christusbild, welches über 100 Jahre im alten Gasthaus „Zum goldenen Löwen“ am Stadtplatze gehangen war. Von Interesse ist das große, für die Wiener Industrie=Ausstellung angefertigte Ausstellungs=Tableau der in Steyr er¬ zeugten Waaren aus dem Jahre 1845 Im Hintergrunde des Tableau eine Abbildung der Stadt Steyr, gemalt von Größer. Das Tableau ist mit den Auf¬ schriften: „Recta tueri“, „Schütze das Recht“ (von Buchstaben aus vergoldeten Nägeln), „Gott segne Oesterreichs Indu¬ strie und Gewerbe“ (von Buchstaben aus Nägeln gebildet) und „Mandatariat Steyr“ (von Buchstaben aus vergoldeten Nägeln,
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