114 Bezirkes in Stadt Steyr, Steyr 1890“ verzeichnete in 76 Nummern die aus den Sammlungen der „Gesellschaft der Alterthumsfreunde“ für das „Städtische Museum“ in Steyr erworbenen local¬ historischen und kunstgewerblichen Objecte der Vergangenheit der Stadt. aus Die Ausstellung fand lebhaften Bei¬ — Für die Länge der Zeit konnte fall. man aber mit dem zugewiesenen kargen Raume nicht auskommen, und die Local¬ frage war zu einer solchen geworden, die einer entsprechenden Lösung harrte. Da wurde im Rathhause der Stadt im Jahre 1894 ein für den Augenblick ent¬ sprechendes Locale frei und die „Gesell¬ schaft der Alterthumsfreunde“ beeilte sich, beim Gemeinderathe der Stadt Steyr bittlich zu werden, dieses Local zur Unter¬ bringung des „Städtischen Museums herrichten zu lassen und verwenden zu Der Gemeinderath bewilligte wollen. dieses Ansuchen in seiner Sitzung vom 26. Juni 1894, übernahm die Samm¬ lungen der „Gesellschaft der Alterthums¬ freunde“ in seine Obhut und übernahm auch die Verwaltung dieser Sammlungen. Hiemit hatte das nunmehrige „Städ¬ tische Museum“ eine wichtige Etappe hinter sich und war dessen Bestand ge¬ ichert. „Gesellschaft der Alterthums¬ Die reunde“ hatte sämmtliche von ihr ge¬ sammelten Gegenstände der Stadt ins Eigenthum übergeben, insoweit sich dritte Personen nicht das Eigenthumsrecht vor¬ behalten hatten. Die Adaptirung der Localitäten ging rasch von statten und Ende Jänner 1895 wurde mit der Uebertragung der histo¬ rischen Sammlung begonnen. In einem Vorzimmer und drei Zimmern waren die Gegenstände durch die nie rastende unermüdliche Thätigkeit der Frau Mari¬ anne Kautsch und der Herren Edmund Schmidel und Gustav Ritzinger geordnet und aufgestellt und die „historische Samm¬ lung“ am 31. März 1895 im Rathhause vom Bürgermeister Herrn Johann Redl im Beisein mehrerer Gemeinde¬ räthe feierlich eröffnet worden Gleichzeitig wurde der k. k. Fachschul¬ director und Conservator Herr Gustav Ritzinger vom Gemeinderathe zum Custos des „Städtischen Museums“ ernannt. Den Mitgliedern der „Gesellschaft der Alterthumsfreunde“, insbesondere der Frau Marianne Kautsch und dem Herrn k. k. Landesgerichtsrathe Edm. Schmidel wurde für ihre diesfälligen außerordent¬ lichen Bemühungen der Dank ausge¬ sprochen und beschlossen, den Dank ihnen und der Gesellschaft schriftlich zu über¬ mitteln Damit hatte die Gemeinde die Samm¬ lungen übernommen, und das „Städtische eum“ war nach zehnjährigem Sammel¬ Mu der Mitglieder der Alterthumsfreunde leiß einem Bestande gesichert. in „Gesellschaft der Alterthums¬ Die freunde“ hatte zwar ihre Mission mit der Uebergabe der gesammelten Gegen¬ stände an die Gemeinde beendet, aber über Beschluß des Gemeinderathes vom 29. März 1895 wurde sie ersucht, ihre erfolgreiche Thätigkeit gütigst fortsetzen und zur Vermehrung der Sammlung nach Kräften beitragen zu wollen. Die Gesellschaft erklärte sich dazu bereit. Das „Städtische Museum“ blieb nicht lange in den Räumen des Rathhauses denn schon 1898, als das große, schöne Franz Josefs=Industrie= und Gewerbe¬ Ausstellungsgebäude am Carl Ludwigs¬ Platze in Steyr gebaut war wurde be¬ chlossen, das „Städtische Museum“ in einem Flügel dieses Gebäudes unterzu¬ bringen. Nun war es wieder die in ihrer Mitgliederzahl stark herabgeschmolzene „Gesellschaft der Alterthumsfreunde, die in kurzer Zeit diesen Umzug bewerkstelligte und unter Anspannung aller Kräfte konnte am Eröffnungstage der zur Feier der 50 jährigen Regierung unseres Kaisers veranstalteten „Oberösterreichischen Lan¬ des=Ausstellung, am 18. August 1898, auch das „Städtische Museum“ durch den Ehren=Präsidenten dieser Ausstellung Sr. Durchlaucht Fürsten Camillo Starhem¬ berg eröffnet werden.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2