der Sohn seines Todfeindes von da drüben war mitten in den Flammen um die Rettung seines Kindes bemüht, das eigene Leben für ein fremdes opfernd, und er, der Vater, stand da und rührte sich nicht. Da fühlte er allmälig den Druck, der auf ihm lastete, entweichen. Er stürzte hinzu, als wollte er im letzten enblick das Verlorene retten. Aug Es war zu spät. Mit einem donnerähnlichen Gekrache — 2 stürzten die Balken zusammen, Alles unter sich begrabend. Wie ein großes Opferfeuer lohten noch die Flammen empor, da und dort, wo nichts mehr zu zerstören war, er¬ starben sie schon und eine riesige Rauch¬ äule, ein verkohlter schwarzer Scheiter¬ haufen war an die Stelle des ehema¬ ligen stattlichen Gehöftes getreten. Verloren! Alles verloren! Der Bauer schlug sich mit der Hand vor die Stirne und sank in sich zu¬ ammen. Nach einer Weile regte sich etwas 43 10 neben ihm. Eine weiche Hand fuhr anft über sein Antlitz. Vater, guter! Mußt nicht bös mit ein und mit ihm auch nicht. Er hat mir a gerettet, sonst läge ich jetzt todt mich da drinnen begraben!“ Der Lenz sah sie mit einem Blick an, als sähe er einen Geist vor sich. „Bist Du's wirklich, Loni?“ Wer denn sonst?“ sagte der Brunn¬ Franz, herzutretend. „Aber nun huber rage ich Euch: Wollt Ihr sie mir 2 P geben? — Ich habe es Euch schon inmal gesagt, mehr verlange ich von Euch nicht!“ Der Alte fuhr, wie aus einem Traum erwachend, empor. „Ich könnt Euch auch nichts mehr geben! Aber Gott soll mich trafen, so fürchterlich, wie er mich jetzt gestraft, wenn noch ein feindlicher Ge¬ danke in mir gegen Euch aufkommen soll. Macht nur die Lom glücklich. Mehr hab' ich Euch nicht mehr zu sagen.“ Brunnhuber!“ rief er dem erstaunten Bauer entgegen, als sie gleich darauf in das Nachbargehöft traten, „wir sind
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