fassen, da wich sie zurück. Wohl lachte auch sie, aber mit blassem Mund und brennenden Augen. „Lus auf, Hermann, was mir g’rad eing'fall'n is,“ sagte sie wie im Scherz „Weil wir vorhin vom Wett'n g’red't hab'n wie wär's, wenn wir Zwoa auch mit¬ einander wett'n thoat'n. Imoan so: Wenn i Dir zwo Jahr setz', wo i Dich nimmer anred' und anschau, was gilt's, daß Du mir dann nimmer kummst, wenn die Zeit is?“ aus „Freilich nimmer, da braucht's nit amal a Wett!“ rief er halb lachend, halb ärgerlich. „Das wär' aber dumm, Nanni, na, zwoa Jahr' Verachtung von Dir den G’spaß kannst bleib'n lassen. „I lass'n aber net bleib'n, Hermann! Geh' mir also zwoa Jahr' nimmer unter d' Augen, wennst net willst, daß i aus¬ spuck vor Deiner! Darnach, wennst noch a Liab hast zu mir, kannst kemma, kannst mich heirat'n.“ Jetzt erst erkannte der Bursche, was sie eigentlich bezweckte, und Zornesröthe stieg ihm in die Wangen. Wennst ein' Narr'n haben willst, sosuch' Dir ein Andern und net mich!“ rief er „Schau, Nanni, das hätt' i net 'glaubt von Dir! J moan' aber, es kränkt Dich Dei Hoffart noch amal, zu der Du so 11 wen'g wie gar koan' Ursach hast. Bist ja an arm's Häuslmensch, wowillst dennhin? „In d' Schand net!“ brach sie nun „Mit Dir wär' i noch z'tiefest drein aus. kemma! Aber unser Herrgott hat mich bewahrt davor, hat mir's derfahr'n lass'n, vie Du g'sinnt bist geg'n mich. Unser Herrgott mag Dir auch amal Dei' Falsch¬ verzeihg'n!“ heit „Weil Du auch All's gar so heilig rnst nimmst,“ meinte er achselzuckend, mit leichtsinnigem Lächeln. „'s Sprich¬ wort hoaßt halt: „G’habt is net g’hei¬ rat“. Und wirkli' — wann allmal gleich g’heirat' sein müsset, so oft man a Derndl gern hat — hahaha! Glaub' mir's, Nanni, es gibt net viel' junge Menscher, die noch so kindisch sind wie Du. Es is chad', denn i hätt' wirkli' a Freud' g’habt zu Dir. Nun würdigte sie ihn keiner Antwort mehr. Ihm einen unsäglich verächtlichen Blick zuwerfend, wandte sie sich ab und ging ins Haus. Zu Georgi zog die Zimmermanns¬ amilie wieder aus der Wohnung, um ich im Nachbardorfe Falkenbach, wo der Alte ein hübsches Anwesen gekauft hatte, ständig niederzulassen. Nanni aber wurde nicht mehr, wie sie einst gewesen. Wohl war sie nie der
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