164 Uhr sammt dem Glockenhause ein. Das Innere der Kirche blieb ver¬ chont, doch der Thurm brannte aus und die herabgestürzten Glocken zersprangen; die große, 13 Centner schwere Glocke wurde ganz breit gedrückt. Von den 168 Wohnhäusern wurden 123 ammt den Nebengebäuden ein Raub der Flammen. Die Mehr¬ zahl derselben waren derart zer¬ stört, daß die zurückgebliebenen Mauerreste abgetragen werden mußten. An öffentlichen Gebäu¬ blieben erhalten das Be¬ den zirksgericht und Steueramt, sowie das Schulgebäude, in welchem sich gerade die Schulkinder be¬ fanden; ferners das Schloß, die Siegel'sche Brauerei und einige Häuser westlich derselben, sowie die Häuserreihe an der Donau von der Brücke abwärts. Schreck¬ lich war der Jammer der armen Bewohner, die zum Großtheil Verlust ihrer gesammten den Habe zu beklagen hatten. Mit heroischem Muthe arbeiteten auf dem Brandplatze bis zum näch¬ ten Morgen das k. k. Militär von Linz, sowie die Feuerwehren von Linz und von Urfahr und der ganzen weiten Der Feuerwehr Ottensheim Umgebung. verbrannten hiebei zwei Spritzen. Außer Hauptplatz von rückwärts in Ottensheim. Hauptplatz mit der Kirche in Ottensheim. den Wohnungseinrichtungen verbrannten auch vielen Bewohnern Bargeld und Werth¬ papiere, sowie sonstige Werthgegenstände. In dem rauchenden Trummerhaufen glimmte es eine Reihe von Tagen fort. Gendarmerie und Soldaten, Feuerwehrmänner retteten viele Menschenleben unter größter Lebensgefahr und es kamen bei den Rettungsarbeiten mehrere nicht unerhebliche Verletzungen vor. Leider gingen bei dem Brande auch Menschenleben zu Grunde, und zwar vier Frauen. Ebenso war der frühe Tod meh¬ rerer kranker Personen eine Folge Der Gesammt¬ des Brandes. chade der versicherten Objecte betrug 603.383 fl., dem eine Ver¬ sicherungssumme von 240.192 fl. gegenüberstand. Der Brandscha¬ den, den die armen Inwohner und Dienstboten erlitten haben, ist hiebei nicht mitgerechnet. In der Stadtpfarrkirche zu Steyr fand am 7. Juni die Vermählung des Photographen Hugo Bichler mit der Eisen¬ händlerstochter Marie Wol¬ artsberger statt. Am selben Tage verschied Steyr der Official der k. k. in österreichischen Staatsbahnen
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