das dem Partieführer beim Oberbau der Kremsthalbahn Josef Bachmair gehörige Häusel Nr. 243 aus unbekannter Ursache ab. Das wenige Vieh des Besitzers, sowie viele Einrichtungsstücke konnten gerettet werden. Das Feuer entstand am Dachboden wo sich ein großer Heuvorrath befand. Der Ortsfeuerwehr, sowie den Werksspritzen von Gottfried und Franz Zeitlinger gelang es, den Brand zu localisiren. Der Schade betrug beiläufig 800 fl., welcher durch Versicherung ziemlich gedeckt war. Am 28. März verschied der Landtags¬ Abgeordnete des Industrieorte=Wahlbezirkes Enns, Sierning, Bad Hall, Kremsmünster 2c., Kaufmann Johann Eberstaller in Enns, in seinem 46. Lebensjahre nach nur mehr¬ tägigem Krankenlager. Derselbe war auch Gemeindeausschuß, Mitglied der Sparcasse¬ direction, des Bezirks= und Ortsschulrathes in Enns gewesen und gehörte der katholischen Volkspartei an. Am 29. März Abends brannte die dem Oekonomen Mayr in Hainbach Gemeinde Weichstetten, gehörige Ueberlände „Ober¬ leitnergütel“ ab. Es gingen hiebei auch mehrere Ziegen und Schweine, owie Holz vorräthe der Inwohnersleute zu Grunde In der Holzhütte des Aumaierhauses der Eheleute Leopold und Magdalena Bresenhuber am Bach Nr. 24 in Garsten kam am 30. März Vormittags aus unbe¬ kannter Ursache ein Feuer zum Ausbruche, welches die Holzhütte einäscherte. In der¬ selben befand sich die Stallung mit zwei Schweinen, zwei Ziegen und zwei Kitzen, welche erstickten. Die Feuerwehr von Garsten localisirte den Brand, bevor derselbe größere Ausdehnung nehmen konnte. Der Schade betrug circa 400 fl. und war durch Ver¬ sicherung ziemlich gedeckt. Ende März ging das Gasthaus „Zu den 3 Alliirten“ am Stadtplatze in Steyr aus dem Besitze der Eheleute Franz und Josefine Kraus durch Kauf in den der bisherigen Gasthauspächters=Eheleute Carl und Rosina Zwettler um den Preis von 44.000 fl. über. Am 1. April wurde der 55jährige, nach Steyr zuständige, ledige Bauerssohn Franz Schüttenberger an ogenannten Floder¬ gute, Sierningerstraße Nr. 150 in Steyr im Stalle von einer Ku zu Boden geschlagen und so schwer verletzt, daß er am 3. April im St. Annaspitale daselbst starb. Die Österfeiertage (2. und 3. April) brachten in unserer Gegend die ersten Ge¬ witter dieses Jahres. Am 2. Abends schlug hiebei ein Blitzstrahl in die dem Franz Dietachmayr gehörige Sölde zu Maidorf bei Kremsmünster, welche vollständig einge¬ äschert wurde. Das Haus war unbewohnt Am 2. April entstand während des nachmittägigen Gottesdienstes im rückwär¬ 153 tigen Theile des zwischen hohen Bergen gelegenen Moosgutes in der Forstau, Ge¬ meinde Steinbach a. d. Steyr, Eigenthun des Oekonomen Raimund Seebacher ein Brand, wodurch das aus Holz gebaute und mit Stroh gedeckte Haus bis auf den Erdboden eingeäschert wurde; nur der ge¬ mauerte Ofen, der Rauchfang und eine kurze Mauer blieb stehen. Die im Hause allein anwesende Gattin des Besitzers bemerkte erst den Brand, als das ganze Haus in Flammen stand, und konnte nur mit knapper Noth sich und ihre Kinder retten. Es ver¬ brannte Alles, was im Hause war, darunter 10 Stück Vieh. Der Schade betrug gegen 3000 fl. Nach kurzem Leiden verschied am 3. April in Steyr der Cassebeamte der österreichischen Waffenfabriks=Gesellschaft J. Sieghardt in seinem 66. Lebensjahre. Der Verblichene genoß als pflichtgetreuer Beamter und lie¬ benswürdiger Charakter allseits größte Werthschätzung. Er war seit mehr als 30 Jahren Angestellter der Waffenfabrik. Am Östermontag den 3. April Abends sind im Ennsflusse in der Nähe von Dirnbach vier Menschen ertrunken. Der 40 Jahre alte, verheiratete, nach Breitenbach in Böhmen zuständige Hausbesitzer und Waffenfabriks¬ schlosser Johann Stieler hatte sich an diesem Tage mit zweien in seinem Hause, Garstenerstraße Nr. 45 in der Ortschaft Sarning, Gemeinde Garsten, wohnhaften Waffenfabriks=Arbeitern nach Ternberg be¬ geben, um Most einzukaufen. Seine Begleiter waren der 30 Jahre alte Paul Münster aus Fulnek in Mähren und der 43 Jahre alte Sebastian Greindl aus St. Leonhardt bei Freistadt, beide Familienväter. Gegen Abend machten sie sich von Maireben auf den Heimweg und der Besitzer des Klein¬ holznergutes, Mathias Hinterreitner, sollte sie in einer Waidzille über die Enns zur Haltestelle Dirnbach überführen. Des Fahrens unkundig, brachte Hinterreitner die Zille so ungeschickt in die Strömung des Flusses, daß er die Führung der Zille verlor, und dieselbe von den ziemlich hochgehender Fluthen fortgerissen wurde. Wahrscheinlich in Folge starken Schwankens des Fahrzeuge füllte sich dieses mit Wasser und plötzlich versank dasselbe mit den vier Männern in den Fluthen. Der Bauer Hinterreitner hinterließ eine Witwe mit fünf erwachsenen Töchtern; er hatte in seiner inneren Westen¬ tasche einen Geldbetrag von circa 80 fl. bei sich. Stieler war kinderlos, während Münster drei Kinder im Alter von 2, 6 und 8 Jahren und Greindl zwei Kinder im Alter von 5 und 8 Jahren hinterließ. Den drei Witwen, die unter einem Dache den Verlust ihrer Gatten beweinten, wurde allgemeine Theil¬ nahme und vielseits Unterstützung entgegen¬ fehlte gebracht. Von den Verunglückten
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2