Stadt, welch' hohe Verehrung die Verblichene überall genossen. In Heiligenkreuz starb am 22. Jänner der dortige Pfarrvicar Hochwürden P. Jacob Denkgott in seinem 70. Lebensjahre. Der¬ elbe war Cooperator in Schlierbach und Wartberg, wurde 1865 Provisor und 1869 Pfarrvicar in Heiligenkreuz.Allgemein beliebt, war er auch Ehrenbürger der Ge¬ meinde Micheldorf. Der Verschiedene war 43 Jahre Priester und Senior des Stiftes Schlierbach. Folgende bemerkenswerthen Todesfälle kamen in Sierning vom 22. bis 24. Jänner vor.In der Nacht zum 22. Jänner starb die 52jährige Hausbesitzersgattin Therese Waldl, und bevor noch deren Leichenbe¬ gängniß stattfand war auch ihr Gatte Peter Waldl, welcher im 61. Lebensjahre stand, eine Leiche. Er starb in der Nacht zum 24. Am folgenden Tage verschied aber auch der Hausbesitzer und gewesene Uhr¬ macher Ignaz Linninger, 40 Jahre alt, welcher dem Vorgenannten, der viel mit Uhren handelte, die Uhrreparaturen besorgte. Gewiß ein seltenes Zusammentreffen. In der Ortschaft Köttstorf brannte am 23.Jänner Abends das dem Oekonomen Josef Waldl gehörige Köttstorfergut bis auf die Mauern nieder. Das Vieh und die Fahrnisse konnten gerettet werden, jedoch verbrannte die ganze vorräthige Fechsunc des Vorjahres. Der Schade betrug 16.300 fl Am Brandplatze waren thätig die Feuer¬ wehren von Hasenufer, Pucking, Ansfelden und Traun. Man vermuthete Brandlegung. Die häufigen Brände der letzteren Zeit in der Gemeinde Pucking versetzten die dortige Bewohnerschaft in nicht geringe Aufregung so daß man sogar des Nachts eigene Feuer¬ wachen aufstellte. Es gelang jedoch nicht, zu eruiren, ob wirklich eine verbrecherische Hand bei diesen Bränden im Spiele gewesen. In Molln verschied am 23. Jänner in Folge eines Gehirnschlages die 35jährige Zollamts=Oberofficialsgattin Marie Zah¬ radka aus Linz, welche dort zu Besuch bei ihrer kranken Mutter weilte. Der plötzliche Hingang der gesunden, jugendlichen Frau rief große Theilnahme hervor. In Steyr verschied am 24. Jänner der verehelichte k. u. k. Hauptmann erster Classe Johann Kerer des in Steyr garnisonirenden 10. Feldjägerbataillons und Commandant der zweiten Compagnie in seinem 41. Lebens¬ jahre. Die Leiche des Verschiedenen, welcher allgemein sehr beliebt war, wurde unter militärischen Ehren und bei Begleitung aller Gesellschaftskreise der Stadt auf den Staats¬ bahnhof in Steyr übertragen zur Ueber¬ führung nach Hainburg, woselbst dessen Familie domicilirt. Am 24. Jänner wurde die Fahnen¬ mutter und Spenderin der werthvollen Fahne 147 des Männergesangvereines „Harmonie“ in Kremsmünster, Theresia Runkel, die ledige Schwester des Stiftsobergärtners 1und Ehrenvorstandes desselben Gesangvereines, Josef Runkel, zu Grabe getragen. Sie stand im75. Lebensjahre. Ein Freudentag, wie ihn der stille Ort Mühlbach in der Gemeinde Garsten noch nie erlebt, war für denselben der 25. Jänner. Es war der Tag der Einweihung der neuen Schulcapelle. Die kirchliche Weihe vollzog Hochwürden Pfarrer Franz Derflinger. Nach dem Weiheacte hielt der Religionslehrer Hochwürden Brand von Linz, welcher ehemals Katechet in Mühlbach und als solcher auch Gründer des Kirchleins war, eine ergreifende An¬ prache an die große, aus Nah und Fern herbeigeströmte Menschenmenge und las die erste heilige Messe in der Capelle. Am 31. Jänner traten die Oberlandes¬ gerichtsräthe Ferdinand Löhnert und Gustav Eckardt v. Feldenbruck in Steyr nach 41=, respective 40jähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand. Der Beamten¬ körper des k. k. Kretsgerichtes in Steyr bereitete den beiden Jubilaren im Sitzungs¬ aale des Kreisgerichtes eine herzliche Ab¬ chiedsfeier, wobei der Kreisgerichtspräsident Eigl den ausgezeichneten Diensten der Scheidenden im schweren Richteramte ehrende Anerkennung zollte. — Der k. k. Finanzwach=Obercommissär Johann Pranter in Steyr trat mit 31. Jänner in den wohlverdienten Ruhestand Derselbe hatte im August des vorigen Jahres sein40. Dienstjahr vollendet. Am 1. Februar trat der verdienstvolle Bureauchef der österreichischen Waffenfabriks¬ Gesellschaft Dr. Friedrich Höfner in den wohlverdienten Ruhestand. Derselbe genoß eitens der gesammten Beamtenschaft der Waffenfabrik die größte Hochachtung, sowie er sich wegen seines concilianten Entgegen kommens auch in den Bürgerkreisen all¬ gemeine Beliebtheit errang. Das Vertrauen einer Mitbürger von der Fortschrittspartei hatte ihn auch durch mehrere Jahre in den Gemeinderath berufen, bis er zum auf¬ richtigen Bedauern seiner Wähler erklärte, eine Wiederwahl nicht mehr annehmen zu wollen. Anfangs des Monates Februar gestattete der Kaiser, daß das neuerbaute Schulhaus in Roßleithen den Namen „Kaiserin Elisabeth¬ Schule" führen dürfe, welchen Namen bisher noch keine Schule in Oberösterreich führte Dieses Schulhaus ist somit auch das erste Denkmal unserer unvergeßlichen Kaiserin in Oberösterreich In der Pfarrkirche zu Christkindl wurde am 7. Februar eine Doppelhochzeit vollzogen. Es wurden nämlich der Besitzer des Mayr¬ hofergutes Johann Schedlberger in 10 *
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