cember 1898 auf 388.237 fl. 59 kr., bei deren Bedeckung durch die Einnahmen in der Gesammthöhe von 378.116 fl. 83½ kr. sich ein Abgang von 10.120 fl. 751kr. ergab, welcher aus dem angelegten Reservefonde gedeckt wurde Der Wildabschuß in den politischen Bezirken Steyr und Kirchdorf bezifferte sich im Jahre 1898 wie folgt, und zwar im Bezirke Steyr: 311 Stück Rothwild, 33 Gemsen, 1319 Rehe, 9082 Hasen, 28 Auerhähne, 3 Stück Birkwild, 28 Stuck Haselwild, 2426 Fasane, 3900 Feldhühner, 46 Wachteln, 50 Wald¬ schnepfen, 3 Moorschnepfen, 2 Wildgänse 236 Wildenten, 145 Füchse, 122 Marder, 193 Iltisse, 4 Fischottern, 95 Dachse, 815 Ha¬ bichte, Falken und Sperber und 151 Eulen im Bezirke Kirchdorf: 585 Stück Rothwild, 371 Gemsen, 804 Rehe, 1467 Hasen, 38 Auer¬ hähne, 29 Stück Birkwild, 10 Stück Haselwild, 116 Fasane, 327 Feldhühner, 7 Wachteln 14 Waldschnepfen, 4 Moorschnepfen, 105Wild¬ enten, 149 Füchse, 65 Marder, 40 Iltisse, 7 Fischottern, 54 Dachse, 3 Adler, 1 Uhn, 281 Habichte, Falken und Sperber und 59 Eulen. Mit Neujahr 1899 wurde das im Hause Nr. 22 (Reichlhaus) am Stadtplatze in Steyr bestandene renommirte Kaffeehaus von Carl Weismayr geschlossen, da Mitte Jänner in Folge des Baues des neuen Sparcasse¬ Amtsgebäudes die Abtragung dieses Hauses in Angriff zu nehmen beschlossen war. Seit dem Jahre 1836 war diefes Haus im Besitze der Familie Reichl und hatte bis 1867 als Gast¬ hof „Zum weißen Adler“ einen sehr guten Ruf. In letzterem Jahre wurde an Stelle des Wirthsgeschäftes das Kaffeehaus gegründet, welches bis 1880 von dem Sohne des Hauses, Josef Reichl, geführt, dann an den Cafétier Huber und 1886 an den Cafétier Weismayr verpachtet wurde. — Das Zinngießergeschäft des am 7.October des Vorjahres verschiedenen Ambros Zampony im Hause Stadtplatz Nr. 26 wurde später aufgelassen und dieses Geschäftslocal durch zweckmäßige Adaptirung zur Erweiterung des anstoßenden Café Landsiedl benützt. Das im Zampony'schen Hause im ersten Stock seit vielen Jahren bestandene Café Fuchs wurde sodann eben¬ falls aufgelassen. Um dieselbe Zeit erwarb der Waffen¬ fabriksbeamte Fritz Landsiedl das Sin¬ zinger'sche Gasthaus, Berggasse Nr. 44 in Steyr, durch Kauf um 28.000 fl Am Neujahrstage wurde die Neu¬ schönau Nr. 32 bei Steyr wohnhafte, 56 Jahre alte Therese Kellner in ihrer Wohnung neben ihrem bewusstlosen Gatten dem 67 Jahre alten, ehemaligen Fabriks¬ schlosser Vincenz Kellner, todt aufgefunden. In Folge übermäßigen Genusses alkoholischer Getränke war sie einem Gehirnschlagflusse erlegen, während ihr Gatte wegen delirium 145 tremens in das St. Annaspital gebracht werden musste. Der verheiratete Zimmermann und Haus¬ besitzer M. Brunnsteiner in Neudorf, Gemeinde Gaflenz, erlag am Neujahrstage den Folgen einer Blutvergiftung. Derselbe stand im 65. Lebensjahre und hatte sich vor zwei Wochen beim Fleischzerhacken an der rechten Hand anscheinend nur leicht verletzt. Am 2. Jänner fiel der 44 Jahre alte nach Neustift zuständige, vacirende Bauern¬ knecht Jacob Dirnberger in stark an¬ geheitertem Zustande in den in der Nähe des Riedlgutes zu Oberstallbach befindlichen Groißmayrteich und ertrank. Am 3. Jänner Abends brachin der Gemeinde Pucking abermals ein Brand aus, und zwar im Brunnmayrgute des Johann Huber zu Köttsdorf Nr. 11, welcher sowohl das Wohnhaus wie die Wirthschaftsgebäude einäscherte. Der Schaden betrug 23.850 fl. und war durch Versicherung nicht ganz gedeckt. Es verbrannten 22 Stück Rinder und mehrere Schweine, sowie sämmtliche Vorräthe an Getreide, Futter und Stroh und viele Fahrnisse. AmBrandplatze waren erschienen die Feuerwehren von Hasenufer, Ansfelden, Neuhofen und Traun, die Gemeindespritze von Pucking, die Spritze von Nettingsdorf und sogar die Feuerwehr von Linz. Man vermuthete allgemein Brand¬ legung. Der Gabelsberger=Stenographenverein in Steyr beging am4. Jänner im Hotel „Steyrer Hof“ ein 33. Stiftungsfest in Verbindung mit demErinnerungsfeste des 50jährigen Wirkens der Schule Gabels¬ bergers. Am Tage der hl. drei Könige Vormittags sank in einem Gasthause zu Rührndorf, Gemeinde Ried bei Kremsmünster, nach durchschwärmter Nacht der Bauernknecht Alois Höller plötzlich leblos vom Sessel. Ein Schlaganfall in Folge Uebergenusses geistiger Getränke hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Derselbe war mit zwei Cameraden am Vorabende „Glöckeln“ ge¬ gangen Am 7. Jänner verschied der Bindermeisten und Hausbesitzer Wenzel Zimmer in Steyr in seinem 71. Lebensjahre. An seinem Leichen¬ begängnisse betheiligten sich das Bürgercorps und die Freiwillige Feuerwehr, deren lang jähriges Mitglied er gewesen, und die Bürgerschaft sehr zahlreich. Der Verblichene, welcher viele Jahre als Armenvater gewirkt, erfreute sich allgemeiner Werthschätzung. Am selben Tage Morgens wurde der 44 Jahre alte, nach St. Ulrich zuständige Taglöhner Johann Aichinger auf dem Futterboden des Aichinger'schen Anwesens zu Mittermicheldorf Nr. 120, woselbst er durch 11 Jahre bedienstet gewesen, erhängt 10
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