jubilirenden Vereine ihre Glückwünsche dar¬ brachten, war auch Bürgermeister Redl, der dem Verein die herzlichsten Worte widmete. Der Schriftführer der Krankencasse Carl Hoffer¬ mann hielt die Festrede, in welcher er, von der im Jahre 1873 erfolgten Gründung der Casse ausgehend, die ersprießliche Thätigkeit derselben während des abgelaufenen Viertel¬ jahrhunderts klar beleuchtete, jener Männer durch deren rastlose Energie und Opfermuth die Casse so aufblühte, ehrend gedachte und allen Förderern dieses so eminent wohlthätig wirkenden Vereines den Dank aussprach, die Bitte anknüpfend, demselben auch fürderhin die Sympathien zu bewahren. Den statistischen Ausführungen des Festredners war unter Anderem zu entnehmen, daß die Allgemeine Arbeiter=Kranken= und Unterstützungscasse in Steyr dermalen in 17 Filialen mit dem Hauptorte circa 12.000 Mitglieder umfaßt, ein Vermögen von rund 190.000 fl. besitzt, und seit ihrem Bestande über 900.000 fl. an Unterstützungen ausgezahlt hat. Redner erörterte auch den Ausbau des Verbandes der Allgemeinen Arbeiter=Krankencassen und betonte, daß derzeit 48 Verbandscassen mit 400 Filialen und rund 300.000 Mitgliedern bestehen, welche eine Gesammtreserve von über 2,000.000 fl. aufweisen. Unter den vielen warmen Förderern der Steyrer Casse, von welchen schon manche das Zeitliche gesegnet haben, nannte er insbesonders Se. Majestät den Kaiser, den verstorbenen Generaldirector Josef Werndl, Dr. Hochhauser u. A., sowie die Stadtgemeinde Steyr, die Sparcasse¬ direction in Steyr und den oberösterreichischen Landtag, welche die Casse bisher in der munificentesten Weise unterstützten.Den Jubilaren und Mitbegründern anwesenden Bruno Haberkorn, Alois der Casse, Kern und Josef Link, wurden herzliche und die beiden Ovationen dargebracht Ersteren durch Ueberreichung von Ehren¬ Diplomen ausgezeichnet. Letztge¬ mitglied¬ und Cajetan Wohner sind schon nannter Vorjahre im Besitze solcher Aus¬ seit dem zeichnungen. Das Programm der Festver¬ ammlung bestand außer den gehaltenen Reden aus Vorträgen der Waffenfabriks¬ Feuerwehrkapelle und des Arbeiter=Sänger¬ bundes „Stahlklang.“ — Nachmittags fand ein Festconcert statt, wobei alle Räume des Casinos vom Publicum dicht besetzt waren. Dasselbe wurde durch den Besuch vieler illustrer Gäste ausgezeichnet und endete nach Abwicklung des unterhaltenden Pro¬ fröhlichster Stimmung mit grammes in einem animirten Tanzkränzchen. Der Oberlehrer an der Volksschule in Gleink, Rudolf Jenne, starb am 9. October nach längerem Leiden in seinem 58. Lebens¬ Der tüchtige, beliebte Schulmann jahre. wurde unter zahlreicher Begleitung zu Grabe getragen. 133 Zu den vielen humanen und der All¬ gemeinheit nützlichen Werken, welche in diesem Jahre aus Anlaß des 50jährigen Kaisers Regierungs=Jubiläums unseres gestiftet, errichtet und der Benützung über¬ geben wurden, gehört auch die neue Wasserleitung im Markte Kirchdorf, welche von der dortigen Gemeindevertretung, unterstützt durch die bekannte Munificenz der Sparcasse Kirchdorf, durchgeführt worden war. Am 9. October fand die feierliche Einweihung und Eröffnung der neuen Wasserleitung statt. Der ganze Markt prangte in festlichem Flaggenschmucke und ein prachtvoller Herbsttag begünstigte die Feierlichkeit, welche um halb 11 Uhr Vor¬ mittags mit einem Gottesdienste eröffnet wurde, welchem sämmtliche illustre Festgäste anwohnten. Unter denselben befanden sich der hochverdiente Bürgermeister des Marktes Paul Schodterer mit den Gemeinderäthen Lacheiner und Samuel, Communal¬ vorstand Franz Winter, die Vertreter der Sparcasse, der Amtsleiter der k. k. Bezirks¬ hauptmannschaft Graf Schmidegg und viele Beamte der k. k. Behörden und Aemter 2c. Die Feuerwehr unter dem Commando des Hauptmannes Johann Resch leistete bei dem Feste den Ordnungsdienst, während die Musikvereinscapelle das Fest durch ihre Vorträge verschönerte. Nach dem Gottes¬ dienste begaben sich die Festgäste zu dem netten, sehr solid und praktisch eingerichteten Wasser=Sammelreservoir am Calvarien= berge, welches sehr hübsch decorirt war. Die Einweihung des Wasserwerkes nahm Hochwürden Pfarrer P Bernhard Maar unter Assistenz vor. Dem Weiheacte folgten Pöllerknall und Musikrlänge sowie ein Chor¬ vortrag der Kirchdorfer Liedertafel. Sodann öffneten Bürgermeister Schodterer und Gemeinderath Lacheiner die Wechsel und das Element ergoß sich in die Leitungen des Ortes, worauf Pfarrer P. Maar eine Ansprache an die Versammelten hielt, und nach einer Kostprobe des krystallhellen vorzüglichen Wassers wurde das Wasserwerk eine Zuläufe eingehendst besichtigt. und Unter klingendem Spiele wurde sodann der Rückweg in den Markt angetreten. Nun erfolgte die feierliche Eröffnung der neuen Wasserleitung im Orte selbst. Bürgermeister Schodterer bestieg die vor dem Gebäude der k. k. Bezirkshauptmannschaft errichtete Rednertribüne, legte den Werth und die Nützlichkeit der Wasserleitung für Kirchdorf klar, dankte Allen, die das Werk ermöglichten, und brachte auf den Kaiser ein dreifaches Hoch aus, in welches die Volksmenge be¬ geistert einstimmte, während die Musik die Volkshymne intonirte. Hieran schloß sich eine Feuerwehr=Uebung, wobei die Hydranten ihre eminente Wichtigkeit bei Feuersgefahr er¬ wiesen, und ein Festmahl im Gasthof „Zur
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