Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1900

121 Nicht nur, über die Gaslaternen. Der Geschäftsverkehr Schwimmschulstraße gewüthet. — stockte allenthalben Die in der Enge die vielen daß die Straßen tief aufgewühlt, und am unteren Theil des Stadtplatzes an schönen Gärten gänzlich vernichtet, die Habe der Ennsseite etablirten Geschäftsleute er¬ der in den unter Wasser gestandenen Parterre¬ litten durch Ueberschwemmung ihrer Maga¬ Wohnungen seßhaften Parteien theils ruinirt zine und Werkstätten,sowie auch theilweise es stürzter theils arg beschädigt wurde ihrer Verkaufsgewölbe erheblichen Schaden sieben Wohnhäuser ein und 15 arme obwohl dieselben zum Großtheil ihre Waaren Parteien hatten den Verlust ihres gesammten vor dem ein¬ in höher gelegeneren Orten Eigenthumes zu beklagen. Es waren dies dringenden Wasser bargen Auch in eine jene niederen Parterrehäuschen, welche nach drang das Wasser Reihe von Hofwohnungen dem Durchbruche des Dammes am Gysnfeld ein und richtete Schaden an Vom Enns¬ den anstürmenden Wogen zuerst ausgesetzt quai wurden viele Klafter Scheitholz weg¬ waren. Spurlos in den Wellen verschwunder geschwemmt, welche nicht mehr rechtzeitig waren die Wohnhäuser der Eheleute Franz geborgen werden konnten. und Rosalia Fetzgruber (Neue Weltgasse Stadtplatz und Enge. An diesem schrecklichen Tage Mittags Nr. 21 und Leopoldgasse Nr. 22), Josef und hatte das Hochwasser seinen höchsten Stand Anna Pawlik (Neue Weltgasse Nr. 19), erreicht. Langsam begann es zurückzugehen, Carl und Francisca Nemetschek (Leopold¬ doch der ununterbrochen niederströmende gasse Nr. 29); von dem Hause der Witwe Regen bewirkte in der folgenden Nacht ein Marie Huber (Leopoldgasse Nr. 20) war nochmaliges Steigen der Gewässer zur vor nur ein kleiner Mauerrest stehen geblieben herigen Höhe und selbst darüber. Erst am während das Haus der Eheleute Carl und 14. Morgens begannen die empörten Wasser¬ Anna Danninger (Josefgasse Nr. 30) bis fluthen endgiltig langsam zu sinken und auf eine Wohnung und jenes der Eheleute endlich nahm der Regen ein Ende. Aber Josef und Therese Ecker (Leopold Nr. 27) in erst am 19. waren die beiden Flüsse in ihr der vorderen Hälfte einstürzte. Vom Hause Bett ganz zurückgekehrt. Am längsten war der Josefa Oliva (Neue Weltgasse Nr. 17 der Ortsquai überfluthet. wurde eine Ecke weggerissen, sowie dasselbe Furchtbar war diesmal die zerstörende auch sonstige Beschädigungen erlitt. Amärgsten Gewalt des entfesselten Elementes gewesen. mitgenommen wurden bei der Katastrophe Am schrecklichsten hatte dasselbe im Eysn¬ überhaupt die Häuser in der Neuen Weltgasse, felde und dem Stadttheile unterhalb der Leopold= und Josefgasse, während jene der

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