134 über die Volksbewegung in Steyr im Jahre 1897 sind verzeichnet: In der Stadtpfarre 240 Geburten (128 Knaben, 112 Mädchen), 101 Trauungen, 169 Sterbefülle (78 männliche, 91 weibliche, darunter 71 Kinder unter b Jahren); in der Vorstadtpfarre 362 Geburten (184 Knaben, 178 Mädchen, davon 26 todtgeboren), 128 Trauungen, 376 Sterbefälle (200 männliche, 176 weibliche, darunter 153 Kinder unter 5 Jahren). Im Jahre 1897 bezifferte sich der Wildabschuß im politischen Bezirke Steyr wie folgt: 219 Stück Rothwild, 33 Gemsen, 1176 Rehe, 6857 Hasen, 2098 Fasanen, 14 Auerhähne, 2 Stück Birkwild, 21 Stück Haselwild, 2564 Feldhühner, 57 Wachteln, 91 Waldschnepfen, 9 Moosschnepfen, 265 Wildenten, 121 Füchse, 118 Marder, 173 Iltisse, 108 Dachse, 1 Uhu, 567 Habichte, Falken und Sperber und 102 Eulen. Die zahlreich besuchte Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Steyr am 2. Jänner 1898 war wieder durch das Erscheinen des Bürgermeisters Johann Redl und des Vicebürgerineisters Victor S t i g l e r geehrt. Mehrere neu aufgenommene Mitglieder leisteten die Angelobung, worauf der Obercommandant Franz Lang den Jahresbericht zur Verlesung brächte, welcher ein umfassendes Bild eifriger, echt humanitärer Thätigkeit entrollte.' Die Feuerwehr zählte am Schlüsse des abgelaufenen Vereinsjahres 379 Mitglieder. Die finanzielle Lage des Corps erwies sich ebenfalls günstig, da sämmtliche Fonds eine Vermehrung zeigten. Bürgermeister Redl zollte der Feuerwehr anerkennende Worte, insbesondere im Hinweise auf deren aufopferungsvolle Hilfeleistung bei der Hochwassergefahr ich vergangenen Sommer) Die Wahlen der Löschmeister, Rottenführer und deren Stellvertreter ergaben fast ausschließlich Wiederwahlen. Mit einem brau- fenden dreimaligen „Gut Heil" aller anwesenden Feuerwehrmänner auf ihren allseits verehrten Obercommandanten schloß der officielle Theil der Versammlung. Am Heiligendreikönigtag, dem 6. Jänner, ereignete sich in der Stadtpfarrkirche zu Steyr ein seltener Todesfall. Am Schlüsse des Nachmittagssegens wurde nämlich die 66 Jahre alte Taglöhnersgattin Marie Hintermaier, bei einem Seitenaltare in Andacht versunken kniend, von einem Schlag- anfalle getroffen. Am 11. Jänner Abends brach im gräflich L a m b e r g 'scheu F o r st h a u s e am Zeitschenberge, Gemeinde Noseuan, Feuer aus, wodurch dasselbe eingeäschert wurde. Die innere Hauseinrichtung konnte dank der raschen Hilfe aus den Nachbar - gehöften gerettet werden. Die fünfte ordentliche Generalversammlung der Bürgerlichen Actien- Brauerei Steyr fand am 11. Jänner statt. Der Bierausstoß im abgelaufenen Geschäftsjahre betrug 40.366'03 Hektoliter und der Betriebsüberschuß zuzüglich des Gewinnvortrages vom Vorjahre 27.549'62 fl. Als 3'/2procentige Dividende wurden 17.500 fl. ausgezahlt. In den Verwaltungsrath wurden die Actionäre Carl v. Jäger, Josef Peteler und Carl Heindl wieder- und Leopold Anzenruber und Franz K o n t n e r neugewählt. Die Verwaltungsräthe Josef Waller graber und Carl R o ß p a r a hatten erklärt, eine Wiederwahl nicht mehr anzunehmen. Am 13. Jänner war der Bauer Felix Graf, vulgo Haarrieser, mit seinen Leuten unweit des Sonnkogels im sogenannten Oarwalde in der Gemeinde Losen stein mit Holzfällen beschäftigt, wobei dessen I5jähriger Ziehsohn Carl von einem fallenden Aste so unglücklich am Hinterhaupts getroffen wurde, dass er bewußtlos niederstürzte. Nach Hause gebracht, gab der Schwerverletzte seinen Geist auf. Der 33 Jahre alte Arbeiter Leopold Pretscheruo im Julius Huber'schen Sägewerke nächst Neulust in Steyr wurde am 19. Jänner im Arbeitsraume leblos aufgefunden. Eine plötzlich eingetretene Herzlähmung hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Das Wolfsgrubergut in Lausa am Sonnberg, Eigenthum der Eheleute Michael und Marie Hauzlehner, welches fast ganz aus Holz gebaut war, wurde am 19. Jänner Morgens ein Raub der Flammen. Es verbrannten außer zwei alten Kästen und einer Nähmaschine alle Wohnungsein- richtungs- und Kleidungsstücke, sowie sämmtliche Fährnisse und Futtervorräthe; ferner 2 Kühe, 4 Schweine, 8 Ziegen und 16 Hühner. Die Familie des Besitzers saß, als der Brand ausbrach, nichts ahnend beim Frühstück und wurde erst durch die zur Hilfe herbeigeeilten Nachbarn auf den Brand aufmerksam gemacht, als der rückwärtige Dachstuhl schon dem Einstürze nahe war. Das Feuer konnte in den umliegenden Ortschaften nicht bemerkt werden. Am 21. Jänner Nachts verschied nach kurzem Leiden, unverhofft schnell, Hochwürden Pfarrer Johann Ehren traut in Gleink. Der Verblichene stand im 69. Lebensjahre, war zu Reichenthal im Mühlkreise geboren, erhielt im Jahre 1854 die Priesterweihe und kam 1866 als KlosterSeelsorger nach Gleink. Er wirkte also nahezu 32 Jahre segensvoll in dieser Pfarre. Nachdem er jahrelang den damaligen dortigen Pfarrer W i e s e r in der Pfarr- seelsorge opferwillig unterstützt hatte, wurde ihm nach dem Ableben des Letztgenannten im Jahre 1881 die Provisur der Pfarre Gleink übertragen, in welcher Stellung er
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