132 Rosenegg, die Freiwillige Waffcnfabriks- Feuerwehr in Steyr, die Freiwillige städtische Feuerwehr in Steyr und die Freiwillige Feuerwehr in Weißkirchen. Die Oesterreichische Waffen- f a b r i k s - G e s e l l s ch a f t hielt ihre 28. Ge- neralversainmlung am 17. December in Wien unter dem Vorsitze ihres Präsidenten Fürsten Camillo Starhemberg ab. Der im Geschäftsberichte ausgewiesene Reingewinn betrug 399.737 fl., um circa 10.000 fl. weniger als im Vorjahre. Hiezu wurden die Coupons ä 5 fl mit einem Gesammtbetrage von 150.000 fl. eingelöst, als Tantieme für den Verwaltungsrath und die Beamten 22.931 fl. bestimmt, eine Dividende von 7 fl. per Actie mit 210 000 fl. zur Vertheilung gebracht und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen. Infolge der Capitalserhöhung im verflossenen Frühjahre, wobei12.000 Stück Actien emittirt wurden, floß dem Reservefonds ein Agio von 1,701.599 fl. zu. Im verflossenen Geschäftsjahre wurden nach dem vorgetragenen Geschäftsberichte 77.000 Ge- iv ehre und Carabiner und eine große Anzahl Gewehrbestandtheile abgeliefert. Die Einrichtung für das Fahrradgeschäft wurde vervollkommt, so daß die Gesellschaft in der Lage war, bei gleich vorzüglicher Qualität der Räder die Preise der Räder für die nächste Saison bedeutend zu reduciren. Die Massenerzeugung von Fahrradketten ist im Fluß. Auch die Hauptschwierigkeiten bei Erzeugung der Typenmaschine (Zeilensetz- und Gießmaschine) „Monoline" wurden behüben, die in der Umgestaltung der Maschine für den Gebrauch in unseren Ländern gelegen sind, so insbesondere die Construction der Matrizzen für Fracturschrift, und es dürften voraussichtlich in nächster Zeit die ersten Maschinen auf den Markt gebracht werden Die Weich- und Grau-Eisengießerei wurde neuerlich erweitert und war die ganze Zeit vollauf beschäftigt. Die in der letzten Generalversammlung beschlossenen Statutenänderungen sind genehmigt worden. In den Verwaltungsrath wurde Dr. Alexander Orszagh wieder gewählt und die Coop- tirung der Berwaltungsräthe Fürst Starhemberg und Theodor R. v. Taussig bestätigt. In der Sitzung des Gemeinderathes der Stadt Steyr am 17. December wurde dem Armenrathe und Hausbesitzer in Ennsdorf, Mathias Brandstetter, welcher >vegen vorgerückten Alters seine Armenrathsstelle niederlegte, in Anerkennung seiner gewissenhaften Amtserfüllung seit dem Jahre 1877, das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. Am 21. December Nachmittags brach im Hause Bahnhofstraße Nr. 14 in Steyr ein Kellerfeuer aus, welches durch das schnelle und thatkräftige Einschreiten der Freiwilligen Feuerwehr bald gedämpft wurde. Der Brand war durch Unvorsichtigkeit eines Dienstmädchens entstanden. Am 21. December Morgens stürzte sich in Steyr der 24 jährige k. k. Postmani- pulant Max G r i e ß l e r aus einem Fenster seiner elterlichen Wohnung im zweiten Stockwerke des Hauses Nr. 29 am Stadtplatze auf den Ennsquai hinunter. Der Bedauernswerthe weilte wegen hochgradiger Nervosität auf Erholungsurlaub bei seinen Eltern und vollführte die That in momentaner Sinnesverwirrung in Folge seines Nervenleidens, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog. Derselbewurde ins Krankenhaus St. Anna gebracht, wo er nach längerem Krankenlager Heilung fand. Am Christfestlage, den 25. December, machte der in Steyr wohnhaft gewesene 35 Jahre alte Modelltischler Franz R e i t- tinger in Begleitung seiner Braut und einer befreundeten Familie einen Ausflug nach Enns und Abends begaben sich dieselben zur Bahnhaltestelle Ennsdorf bei Enns, um heimzufahren. Als der Siebenuhrzug in die Station einbrauste, wurde Reittinger von der Maschine des Zuges erfaßt und überfahren, wobei ihm das rechte Bein unter dem Knie vollständig abgetrennt wurde. Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus nach Enns übertragen, doch bevor noch dasselbe erreicht war, gab er seinen Geist auf. Reittinger hatte an Stelle des linken Auges ein künstliches aus Glas, wodurch er wahrscheinlich in der Dunkelheit das Opfer einer Täuschung wurde, indem er den einfahrenden Zug nicht rechtzeitig bemerkte und noch vor demselben über das Geleise laufen wollte. Am 26. December feierte in Weyer Dr. Gustav Maix sein Abschiedsfest, anläßlich seiner Uebersiedlung nach Linz. Nahezu die gesammte Gesellschaft Weyer's fand sich hiezu in C. Bachbauer's Saal- localitäten ein, darunter corporativ die Feuerwehr, Liedertafel und Musikgesellschaft von Weyer, sowie Deputationen der Feuerwehren von Gaflenz und Losenstein. Das Fest gestaltete sich zu einer solennen anerkennenden Kundgebung für den Scheidenden, dessen reformatorische Wirksamkeit auf allen Gebieten des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens Weyer's in warmen Worten gepriesen wurde. Am 30. December verschied in Steyr das Redactionsmitglied Ver „Steyrer Zeitung" Dr. Wilhelm Lindau in seinem 59. Lebensjahre nach längerem Krankenlager an allgemeiner Entkräftung. Am 29. October Nachts hatte Dr. Lindau auf der Stiege seines Wohnhauses in Folge eines Sturzes eine schwere Verletzung des linken Fußknöchels erlitten, und obwohl im Verlaufe des Krankenlagers die Heilung des Fußes erfolgte, so trat doch ein solcher Kräfte-
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