Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1899

stngung eines Chorales hielt Superintendent Roch eine ergreifende Weiherede, die mit etnem ©ebete schloß, worauf der Ortspfarrer Die Gedenkurkunde verlas und dieselbe mit einer kurzen Ansprache dem Curator übergab, worauf sie in den Grundstein eingemauert wurde. Hiernach erfolgten die Hammerschläge seitens der geladenen Festgäste, begleiret von verschiedenen Segenssprüchen und Wünschen. Nach einem Chural folgte noch Gebet und Segen, gesprochen vom Superintendenten Koch, und der Absinguug der ersten Strophe der Volkshymne schloß die erhebende Feier,welche durch schönes Wetter sehr begünstigt war. Bei der am 7. September in Tt. Ulrich stattgehabten constituirenden Gemeindeaus121 dreas Au er in Pettendorf zum Gemeindevorsteher gewählt. In Grünburg feierten am 13. September der Schneidermeister Johann Stei- gersdorfer und dessen Gattin Anna das Feft ihrer goldenen Hochzeit. Bei der am 16.September stattgefimdenen Neuwahldes Gemeindevorstandes derMarkt- gemeinde Kremsmiinster wurde Gasthofbesitzer Emilian Schuel zum Bürgermeister gewählt. Am 19. September fanden in Steyr große Radwettfahren, veranstaltet von den Vereinen „S t y r i a", „B i c y c l e - Cl u b" und „Waffen r ad", statt. Die Festlichkeiten wurden am Vorabende mit einer Lampionsauffahrt durch die innere Stadt, schuß-Sitzuug wurde der bisherige Bürgermeister Berthold Gunitzberger (Hansbauer) in Unterwald einstimmig wieder- geivählt. In der Nacht vom 10. zum 11. September explodirte ein Staubstampf des Pulverwerkes Sieghartsleitner „In der Krems" bei Micheldorf. Hiebei verlor der 25 Jahre alte, ledige Arbeiter Peter L a d en- st einer, welcher eben das Werk in Gang gebracht hatte, sein Leben. Am 11. September spendete der hochwürdigste Bischof von Linz, Dr. Franz Maria Doppelbauer, in Thanstetten circa 80 Firmlingen das heilige Sacrament der Firmung. In der Gemeinde Gaflenz wurde am 11. September der Bauerngutsbesitzer Anvon Ennsdorf ausgehend, eingeleitet, woran sich circa 120 Radfahrer der genannten drei Radfahrervereine betheiligten und an deren Spitze ein strammer, in altdeutsche, m den Farben der Stadt gehaltene Tracht gekleideter Herold hoch zu Roß Trom- petenfanfaren ertönen ließ. Eine große Menge Zuschauer bewegte sich auf den Straßen, die der Zug passirte. Am Stadtplatze brachten die Radfahrer dem k. k. Statthaltereirathe und Bezirkshauptmanne Hugo R. v. Hebenstreit eine Ovation dar, da derselbe kurz vorher an die Landgemeinden einen Erlaß betreffs des Schutzes der Radfahrer herausgegeben. Hieran reihte )ich in Eiselmeyrs Hotel ein Begrüßungsabend. Am nächsten Tage fanden, begünstigt vom herrlichsten Wetter, die Radwett8

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