82 Soldaten transportirenden Güterzuge drei Bremser, ein Condncteur und sechs Soldaten getödtet, dreißig andere Soldaten schwer verwundet wurden, und das Eisenbahnunglück vom 18. Juni 1898 bei Dnblany - Kranzberg (Ga- lizicn), wobei zwölf Personen, darunter das ganze Dienstpersonal, mehr oder minder schwer verletzt wurden. ■— Zu diesen Eisenbahnkatastrophen gesellten sich zwei schwere Schiffsunfälle. Am 21. September 1897, Abends 7 Uhr, wurde, 180 Meter vom Fiumauer Hasen entfernt, der Passagierdampfer „Jka" von dem englischen Dampfer „Thyria" angerannt und in den Grund gebohrt, wobei 26 Personen ertranken. — Am 19. Mai 1898 wurde in Prag infolge Explosion des Kessels der Dampfer „Kaiser Franz Josef" der Präger Moldau-Dampfschifffahrtsgesellschaft vernichtet. Ein Knabe wurde hiebet bis zum 2. StockAtteed Ritter v. Arnciij. werbe eines Hauses am Quai geschlendert und blieb sofort todt; ebenso wurde der Schiffscassier Horaczek und der Uhrmacher Jgnaz Schreiber aus Weinberge, der Vater des verunglückten Knaben, getödtet; andere Personen wurden theils schwer, theils leicht verletzt. Das Schiff wurde förmlich in zwei Theile gerissen. Am 3. Juli 1897 zerstörte eine Feuersbrunst in dem bei 90 Gebäude zählenden Dorfe Haiming bei Silz im Obcrinnthale (Tirol) 63 Häuser bis auf den Grund; am 8. desselben Monats wurde der Markt Kältern (Tirol) von einer furchtbaren Fcuersbrunst heimgesucht, bei welcher 17 Objecte verbrannten. Am 22. August 1897 wüthete im Markte Täufers im Bintschgau (Tirol) ein Brand, welcher 24 Häuser sammt den Oekonomiegebäuden zerstörte. Am 18. Juli wurde die Stadt Laibach neuerdings von einem Erdbeben heimgesucht; viele Gebäude wurden mehr oder minder stark beschädigt. Entsetzlich war die Katastrophe, welche am 8. April über die Ortschaft Klappai (bei Libochowitz) in Böhmen hereinbrach. Die Ortschaft zählt 167 Häuser mit mehr als 800 Einwohnern. In der Nacht zum 8. April begann die ganze untere Hälfte des Berges Hasenburg in rutschende Bewegung zu gerathen und gegen die Ortschaft Klappai vorzudringen. Um 6 Uhr Früh stürzte das erste Gebäude des Ortes und bis Mitternacht waren 27 der meist massiven Wohnhäuser, sowie mehrere Stallungen und Schuppen verschüttet. Auch ini Laufe der diesjährigen Berichtsperiode hat der Tod reiche Ernte in der politischen, literarischen und in der Kunstwclt Oesterreichs gehalten. Am 28. Juli 1897 starb am Sem- mering nach langen schwerem Leiden der Maler Hofrath Professor Eduard Ritter v.Engerth, der gewesene Director derkaiserlichenGemäldegallerie, im Alter von 80 Jahren. Engerth hat als Künstler und als Organisator des Wiener Kunstlebens der letzten drei Jahrzehnte eine bedeutende Rolle gespielt. — Am selben Tage (28. Juli 1897) starb in Perchtoldsdorf au der Südbahn der Historienmaler I. M. Trenkwald, Professor der Wiener Akademie, im Alter von 73 Jahren nach längerer' Krankheit. — Am 30. Juli 1897 starb in Wien der Präsident der Wiener k. k. Akademie der Wissenschaften Alfred Ritter v. Arneth nach längerer Krankheit. Als Historiker in- und außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes voll gewürdigt, ist er als Politiker — ein überzeugter Josefiner — stets liberal im besten Sinne des Wortes geblieben. Mit ihm ist ein Mann von hinnen gegangen, der wie kaum ein Zweiter mit der Geschichtsschreibung der Dynastie, sowie mit der Entwicklung des Staates dauernd auf das Innigste verknüpft gewesen ist. — Am 17. August 1897 verschied in Wien nach kurzer Krankheit im Alter von 73 Jahren Dr. Julius Ritter v. Newald, vom 17. Juli 1878 bis 24. Jänner 1882 Bürgermeister von Wien. Sein Rücktritt geschah infolge der Ringtheatcr-Kata- strophe, deren furchtbare Versäumnisse von der Staatsanwaltschaft (welche jedoch in letzter Stunde die Anklage gegen ihn zurückzog), auch ihm zur Last gelegt wurden. — Am 16. September 1897 starb in Krumpendorf am Wörthersee Professor Alois Schonn, einer der bedeutendsten Landschafts- und Genremaler der Gegenwart, im Alter von 71 Jahren. — Am 7. Jänner 1898 starb in Wien der General-Truppeninspector FZM. Anton Freiherr von S ch ö n f e l d im Alter von 71 Jahren. Am 3. Juli 1827 zu Prag geboren,, war der Verblichene ein glänzender Geist, ein klar denkender Führer und Heeresbildner. — Am 13. Februar 1898 starb auf seiner Besitzung Schloß Prödlitz in Mähren nach kurzer Krankheit der gewesene Minister des Aeußern Oesterreich-Ungarns, Graf Gustav Kalnoky. —- Am 12. März 1898 starb in Wien ine
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