13 Plötzlich aus einem Altarbilde lebendig geworden war und mit ihrem lichten Scheine wandelte. Sie schlug einen Fußpfad ein, der durch das Nadelholz zur Höhe führte. Dort zwischen zwei schlanken Tannen stand ein durch einen blechernen Ende ein blechernes Herz mit zwei Flügeln, in dein ein Glaslämpchen steckte. Das zündete Rosi an, kniete hin, hob ihre Hände und sah empor. Doch lange sah sie nicht in das schmerzvolle Antlitz und die flackernde Bogen überwölbtes und geschütztes Crucifix, vor dem ein Betschemel angebracht war. Es war ein stiller, heiliger, von ehrfurchtsvollem Rauschen durchzogener Ort, daß Jedem, der ihm nahte, das Herz in Ehrfurcht und Demuth beben mußte. Zu Füßen des Heilands hing ein bekränztes Muttergottesbild, und an dessen unterem Flamme. Ihre Augen füllten sich mit Thränen, ihr Haupt sank auf ihre Arme, und sie schluchzte. Sepp sah und hörte das, hinter Stämmen verborgen, und ihm ward weich wie einem Kinde. Aber nicht er allein sah und hörte das. Noch ein Mann stand voll ferne und verfolgte jede Be-
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