9 Der Zierthaler half dem Jungen, der beim Vieh zu Hause bleiben gemußt, selbst, den Wagen rasch vorschieben, er tummelte selbst mit beim Riemzeug-Anlegen, spannte selbst an und führte gar das Zeug vor das Gitter und schrie immer: „Rasch, rasch! Aber Weiber! Diese Ewigkeit! Nein — Weibervolk!" und so fort. Endlich kam Rost, noch mit dem Tuche in der Hand, und die Bäuerin auch uoch mit Allerlei auf den Armen heraus; endlich war Rost, schön wie ein Engel, Thales, eine ganze Menschenmenge wälzte sich dort herbei, sie winkten mit Tüchern an den Stöcken — der Kutscher hielt ohnehin schon — was sollte das Alles bedeuten? Eine Weile stand er, seine Brust wogte heftig, er kämpfte zwischen Zorn, Wehmuth, Nengierde. Da kamen schon einige Bnben vorgelaufen und meldeten athemlos: die Herrschaften, die Stadtherren, die Professors, die fremden Leute kämen, sie hätten sich im nächsten Dorfe doppelt rosig durch die Eile, auf dein Wagen, die Bäuerin auch, der Bursche auf dem Bocke zog die Zügel und hieb in die Pferde---------fort ging's! Der erhitzte Zierthaler stand und sah den rollenden Rädern nach. Kaum waren sie zweihundert Schritte, da hörten die Glocken plötzlich auf — der Zierthaler ließ den Kopf auf die Brust sinken —zn spät! Alle die Eile und SchandederNachgiebigkeit umsonst! Es fiel ihm plötzlich ein, er werde rufen und halten lassen; da sah er auf, ein Schreien und Jauchzen drang in seine Ohren, er schaute nach der Biegung zum Ausgange des versammelt, hätten dort die erste Messe gehört und seien dann insgesammt herübergekommen und haben den gnädigen Herrn, ihren Patron unb Gastfreund, noch im Hause überrascht. Sie hätten auch gar nicht den Weg durchs Dorf genommen, um den Gottesdienst nicht zu stören, sondern kommen gerade über den Feldweg von dem Schlosse, und die Begleitung sei vom nächsten Dorfe. Das Thal hallte vom Gejanchze der Burschen und des ganzen Schloßgesindes, das mitkam. Das Alles wälzte sich nun nach dem Zierthalerhofe, nach dem Zierthaler und dem stehenden Wagen, mit
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