Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1898

(16.Mai), Böhmen. — Josef, Nährv. (19.März), Körnten, Krain, Küstenland, Steiermaik u. Tirol. — Ladislaus (27. Juni), Siebenbürgen. — Leopold (1S. Nov.), Niederösterreich und Oberösterreich. — Michael (29. Sept), Galizien. — Skochus (16. August), Croatien. — Ru- pertus (24. Sept.), Salzburg. — Spiridion (14. December), Dalmatien. — Stanislaus (7. Mai), Galizien. — Stefan, König (20. Aug.), Ungarn. — Virgilins (27. Nov.), Diöcese Trient. — Wenzel (28. Sept.), Böhmen. Zkilliril des Wcrkrcists. Frühling: X 8 Fische,^«" Widder, X «V Stier. Sommer: js 1l4 Zwill., s§ °r^ Krebs, ^ELöwe. Herbst: lU'lVJungfr., ^?;Wage, M ^ Scorp. Winter: ^KSchlltze, l?,^Steinb.,-^LWasserm. Me Sinne nebst den yinnctciu D Sonne. H Mercnr. d Venus. Z Erde, cl- Mars. ? Ceres. $ Pallas, t Juno. S Vcsta. ^ Jupiter. ^ Saturnus. $ Uranus. Moiidcsviertrl. © Neumond. 3 Erstes Viertel. © Vollmond. C Letztes Viertel. Allgemeine Kcmerknngen über die Sonnen- und Miudessinsterniffe. Der Mond wird nicht ungleich, wie die Sonne, sondern aller Orten auf dem Erdboden, wo er nur gesehen wird, in gleicher Größe verfinstert, weil an ihm wirklich eine Finsterniß oder ein Mangel des Lichtes vorhanden ist, welches er sonst, wenn es der Erdboden nicht verhinderte, von der Sonne bekommen würde. Bei den Sonnenfinsternissen hingegen ist an der Sonne kein Mangel des Lichtes, sondern der Mond steht nur vor derselben; daher werden sie an jeglichem Orte in einer besonderen Größe gesehen. Wenn eine Sonach- oder Mondesfinsterniß über unserem Himmel erscheint, oder wenn die Sonne oder der Mond bei einer Finsterniß sich über dem Himmel befinden und die Sonnen- oder Mondesfinsterniß in die Augen fällt, so heißt sie sichtbar, wenn auch gleich der Himmel nicht so heiter sein sollte, daß wir sie sehen könnten; unsichtbar hingegen, wenn die Sonne oder der Mond sich mittlerweile unter unserem Himmel befinden, obschon sie an anderen Orten sichtbar ist. Eine Sonnenfinsterniß kaun für uns auch am Tage unsichtbar sein. Eine Sonnenfinsterniß ist demnach uns sichtbar bei Tage, wenn die Sonne über unserem Himmel ist und der Mond so vor derselben steht, daß sein Schatten uns treffen kann. Bei Nacht hingegen, da die Sonne unter unserem Himmel ist, und bei Tage, wenn der Mond- schatten uns nicht trifft, sondern auf einen anderen Fleck der Erde fällt, ist sie uns unsichtbar. Eine Mondesfinsterniß ist uns sichtbar bei der Nacht, wenn der Mond über unserem Himmel ist; bei Tage hingegen, wenn der Mond unter dem Himmel ist, unsichtbar. Daß die Sonnenfinsternisse bei Nacht und die Mondesfinsternisse bei Tage uns unsichtbar sind, gibt die gesunde Vernunft, iveil wir in dem ersten Falle die Sonne und im zweiten den Mond nicht sehen können. Denn weder die Sonne, noch der Mond kann auf einmal den ganzen Erdboden bescheinen, weil er eine kugelförmige Gestalt hat. Daß aber auch bei Tage eine Sonnenfinsterniß unsichtbar sein kann, da sie doch wirklich da ist und die Sonne am Himmel steht, kommt daher, weil der Mond viel kleiner ist, als die Erde, und auch so entfernt ist, daß er die eine Halste der Erdkugel, welche ihn sieht, nicht überschatten kann. Daher fällt der Schatten nur über einige gewisse Orte oder Theile der Erde, und anderwärts bleibt die Sonne hell und frei von der Finsterniß. Derowegen ist eine Mondesfinsterniß viel weiter zu sehen, als eine Sonnenfinsterniß. Denn jene erstreckt sich wenigstens über die halbe Erde; diese aber, wenn sie ganz auf die Erde fällt, nicht über den vierten Theil der Erde. Die Länge des Erdschattens erstreckt sich säst viermal so weit, als der Mond von uns entfernt ist; er beträgt nämlich 160.000 Meilen. Die Schatten des MondeS und der Erde laufen hinter sich spitzig fort. Bei totalen Mondesfinsternissen erscheint der Mond in hell- oder duukelrother Farbe. Die Ursache davon ist der Dunstkreis der Erde. Denn in demselben werden die Lichtstrahlen der Sonne gebrochen, die auf verschiedene Weise den Erdschatten durchkreuzen und dadurch dem Monde noch einiges Licht geben. Zuweilen verschwindet er gänzlich, so daß man ihn mit den besten Feruröhren nicht entdecken kann. Daß nicht in jedem Neumonde Sonnenfinsternisse und nicht in jedem Vollmonde Mondesfinsternisse vorfallen, kommt daher, weil ; die drei Körper Sonne, Mond und Erde nur selten genau in einer geraden Linie zu stehen kommen, welches zur Erzeugung der Finsterniß erforderlich ist. Die Anzahl der Finsternisse kann in einem Jahre höchstens 7 sein, alsdann treffen sie im Jänner, Juli und December ein. Und wenigstens müssen sich in einem Jahre zwei i Sonnenfinsternisse ereignen. Nach einer Periode von 19 Jahren kommen die Finsternisse in eben der Ordnung wieder.

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